M 48; owen W 42/7. Auf Analogiewirkung beruht das praeter. owid W 87/3. Das adjectiv own (ae. âzen) U. W 87/2; owne M 11. G2 7/2; owene G3 9/21. 10/23. Anord. Ursprungs ist lowe (an. lágr) U; low W 133/8. b) ae. ô + w, ô + 3 (h) ergiebt im Inlaut bei Chaucer den Diphthong ou. In den Urkk. nur drogh 3. plur. praet. (= ae. drôzon zu drazan) in U belegt; doch scheint durch Anlehnung an den singular hier u gegolten zu haben. v. ten Brink Chauc. § 152. Wenn sich aber neben drogh auch drewe in U findet, so beruht das auf Anlehnung an die reduplizierende Verbalklasse. s. Verbum. Auslautendes ae. ô, ôh ergiebt bei Chaucer u'. Nur ynowz G3 9/19 belegt. c) ae. ea + w. Es sind nur Fälle von ae. inlautendem êaw belegt. Die Urkk. schreiben ew dafür. Lautw. éu; doch s. Bemerk. zu ae. ĉow. fewe (ae. feawe) M 24; shewe (ae. scêawian) inf. M 24, 48; sheweth M 39. 44; shewed part. U. M 25, 33, 40; shewyd U. W 15/23; vnshewed M 25; aber shawe (lies come and shawe) G1 4/31, die nordenglische Form (Lautw. au), welcher älteres shawe (êaw zu âw durch Einfluss des w) zu Grunde liegt. d) ae. ĉo + w. Auslautendes ae. cow. Nur in einem Worte, nämlich im pronom. pers. you, you (ae. ĉow), an welches sich das pronomen possess. your (ae. êower) frühe angelehnt hat, ergiebt auslautendes ae. êow den Monophthong u' (v. ten Brink Chauc. § 33 ε). Doch in allen anderen Fällen hat auslautendes ae. êow den Diphthong éu entwickelt (s. auch unten bei inlautendem êow). Dies z. B. in dem singular des praeteritums der reduplizierenden Verba wie knew etc. Freilich könnte man hier Anlehnung an die entsprechenden Formen des plurals und des conjunctivs annehmen, in denen êow inlautend steht. Doch ae. hêow hat bei Chaucer inlautenden Diphthong, da der nom. sing. hewe (durch Anlehnung an die flektierten Formen) lautet. v. ten Brink Chauc. § 203. 5). Andere Beispiele von auslautendem êow scheinen bei Chaucer nicht vorzukommen. Doch Orrm's Schreibung führt uns auf den richtigen Weg. Orrm hat zu(w), aber stets cneow, cnew. Es stimmt diese Schreibung genau zu der sonstigen me. Entwickelung dieser Wörter. Das pronomen you nimmt eben mit Recht eine Ausnahmestellung ein, weil es zu den im Satze in der Regel unbetonten Wörtchen (v. auch me. us ae. ûs) gehört. Aus ae. êow konnte sich entweder unbetontes euw, euw, zuw, зû (Lautw. u') oder ouw, ou zou (durch Anlehnung an den nom. 3e, ae. 3e) mit Lautw. ou entwickeln. Anders ten Brink Chauc. § 49 s. 39. Im Londoner Dialekt hat die erstere Entwickelung stattgefunden. Beispiele von you, yow etc. s. bei Pronom. Inlautendes êow hat nach ten Brink bei Chaucer den Diphthong éu ergeben, in einigen Fällen auch ou. Die Urkunden, und zwar schon die ältesten, bieten aber schon eine Reihe von Schreibungen dar, welche auf eine weitere Entwickelung des éu zum Neuenglischen hinweisen. Ich gebe zunächst die Beispiele: I knewe (conj.) U; newe U (3 mal). G2 8/13, 29, 30. G3 11/14, 29, 30; new W 22/8. 113/4. 132/6; trewe U. M (oft). G3 11/23. W 79/20. 88/4, 23. 89/4; trewest (superl.) M 3; trewelich G1 3/17; trewely G1 5/16. G2 8/26. G3 11/24; trewly G1 4/33. W 66/14. 89/6; treuly W 78/26. 79/25; aber true W 107/31; tru W 115/10; truly U (5 mal). W 78/26. 107/32. 132/11. 133/26. 134/9; truli W 97/5. In einigen Urkunden findet sich die Schreibung u neben ew, eu; so in U truly und trewe. Das Testament Nr. 27 hat truly, treuly und trewe. Der Monophthong kann sich in true, truly nur aus der älteren Vorstufe tréu, tréuly entwickelt haben und zwar durch Accentverschiebung. Dieselbe trat zunächst in den Fällen ein, in denen durch Verstummen des auf den älteren Diphthongen folgenden Vokals die Lautgruppe eu in den Auslaut (gleichviel ob Silben- oder Wortauslaut) trat. Da aber in vielen Fällen (namentlich in der Flexion) auf die Lautgruppe eu noch ein gesprochenes (d. h. noch nicht verstummtes) e folgte, so haben wir für die Zeit unserer Urkunden Doppelformen anzunehmen, und zwar einerseits schon eú, û (letzteres nach gewissen Consonantenverbindungen wie im ne.), andererseits das ältere éu. Eine andere Entwickelung des inlautenden êow, die sich in einigen Wörtern auch bei Chaucer findet, ist die zum Diphthongen ои. v. ten Brink Chauc. § 49 u. Anm. 2. In den Urkunden sind belegt: trowth(e) M 24, 24, 42; four U; foure G2 8/23, 26. G3 10/10. 13. 11/23, 26, 31; fowre W 78/13; the fourbe W 42/5; aber the forth W 89/1, wo der Diphthong schon durch Einwirkung des r in den ne. Monophthong übergegangen zu sein scheint. e) ae. â + ht. Es ist nur das praeteritum ought (ae. âhte) G1 5/21 belegt. Da aber ae. aht den Diphthong au(ght) ergiebt, so kann ought, welches auch die Chaucer'sche Form ist, nicht auf ae. âhte zurückgeführt werden. Ten Brink hat Chauc. § 45 Anm. die richtige Erklärung gegeben, nur durfte er keine spätere Kürzung von oghte annehmen. Das praeteritum ae. âhte hat nämlich in Anlehnung an die übrigen Verbalformen mit á vor einfachem Conson. die Länge trotz mehrfacher folgender Consonanz behalten und wurde zunächst zu ôhte (mit σ') wie stân zu stôn etc.; ôhte entwickelte sich dann regelrecht zu ôughte, oughte (Lautw. ou). f) ae. ô +ht. Da vor ht frühe Kürzung eingetreten, so gehen die betreffenden Beispiele thatsächlich auf kurzes o +ht zurück und Beispiele: broght ergeben wie dieses (v. oben) den Lautwert ou. part. U; brouzt G2 7/29. G3 10/32. Ferner oght (ae. ôht) U und nought (ae. nôht); daneben auch nat und not. s. das Nähere bei Qualität der Vokale in unbetonter Satzstellung. Staatsurkunden. a) knowe praes. Pr. (2 mal). D. knowen part. Tr. (öfters); knowlech O (2 mal); knowlege (subst.) L. Wegen (n)outher (ae. (n)âwder) und des kürzeren nor, or s. Qual. d. Vok. in unbet. Satzst. b) ynogh L. c) shewe inf. Tr.; shew Tr.; shewe part. Tr. d) newe Tr. (2 mal). L; new Tr.; trewe Tr. (2 mal); trewely Pr. (oft); trew subst. (ae. tréow ne. truce) neben trewe (5 mal) und trewes in Tr.; ontrouthe Tr.; betrowthed part. L. e) oght Tr. Pr. (2 mal); ought Pr. f) thoght Tr. (8 mal). Gl. (3 mal). O (2 mal); tho3t Tr.; thought Tr. Ο. Wegen noght und nat, not s. Qual. d. Vokk. in unbet. Satzst. Parlamentsurkunden. a) knowe praes. Resp. 1427; knowen part. Resp. 1404. Sec. Reg.; knowe Reg. owe praes. plur. Resp. 1427; owith 3. pl. Reg.; oune adj. Talb.; - lowly Resp. 1427. b) growen part. (ae. zrowen zu zrowan) Resp. 1427. c) fewe Resp. 1427; shewe inf. Sec. Schied. Talb. d) ye knewe Resp. 1427; trewe Nom. 1423. Schied. (oft); trewely Sec.; trewly Nom. 1423; treuly Nom. 1422. Sec.; aber true, truly Reg. foure Nom. 1422. 1423; fourty Resp. 1404 (2 mal); pe fourth Schied. (2 mal). e) Kein Beispiel. f) thoght Respp. 1425. Reg.; pought Resp. 1427 (2 mal); thought Talb. Wegen nought und not s. Qual. d. Vokk. in unb. Satzst. b) In unbetonter Wort- und Satzstellung. 1) In unbetonter Wortstellung. a) Die Vokale der nebentonigen Schlussglieder von Compositis (sei es in altenglischer oder erst mittelenglischer Composition), welche in der Sprache noch als selbständige Wörter fortlebten oder deren ursprüngliche Bedeutung in der Zusammensetzung noch erkannt wurde, haben in der Regel nicht nur die ursprüngliche Quantität bewahrt, sondern stehen auch hinsichtlich ihrer Qualität auf der gleichen Lautstufe wie die entsprechenden Vokale der hochtonigen Silben. Dies ist auch der Fall, wenn begrifflich geschwächte Compositionsglieder wie -doom, -hood(e), -heed(e), die eigentlich nur noch als Ableitungssilben empfunden wurden, nicht unmittelbar auf die hochtonige Silbe folgen. Beispiele: goldsmith, bordcloth, northdore, fyerpanne, freehold, houshold, Englond, alderman, massebok, domesman, kynnesmann, yeldehalle, churchyard, penyworth, barfot, fisshmonger(s), mydsomer, somtyme, bedbere; shirreuehod, brotherheed etc. etc. Sind aber die oben erwähnten Bedingungen für die nebentonigen Compositionsglieder nicht vorhanden, so kann die ursprüngliche Länge nicht nur gekürzt und die Qualität des Vokals verändert werden, sondern es kann auch qualitative Lautschwächung der ursprünglich kurzen volleren Vokale eintreten. Dies ist namentlich der Fall, wenn das schwächer betonte Compositionsglied unmittelbar auf die hochtonige Silbe folgt. Daher fredam, Dunstan(es), riztwesness (ae. rihtwîsnis), Caunterbury (wo die Mittelsilbe -er- ae. wara entspricht). Auch Schreibungen wie witnes, almes (ae. ælmesse) weisen auf Vokalschwächung der urspr. nebentonigen Silbe hin. In den meisten Fällen aber lässt die Schreibung, die ja auch in diesem Punkte konservativ ist, den Zug der Entwickelung nur halb erkennen. Das Neuenglische allein giebt uns vollen Aufschluss darüber. β) Doch erleiden die Ableitungssilben -y (ae. -iz), -yssh (ae. -isc), -ly, -lich (ae. lîc, lic. s. Quantität), -ship (ae. -scipe), -ing (ae. -inz, -unz), denen der Lautwert ie zukommt, im allgemeinen keine weitere Schwächung zu e. Nur einigemale findet sich -eng für -ing in der Flexionsendung des partic. praesens. lieng W 79/5; lyeng W 99/17; prayenge W 105/4; sayenge W 106/19; sowie vereinzeltes priuele Sec. und haste O. γ) Es bleibt aber noch eine andere grosse Klasse älterer und jüngerer Composita zu besprechen. Es sind die Zusammensetzungen (meist Verbalkomposita), deren erstes Glied eine nebentonige oder auch unbetonte Praeposition bezw. Partikel bildet. Der Vokalismus der letzteren unterscheidet sich im allgemeinen nicht von der Qualität der Vokale in betonter Silbe. Daher in Zusammensetzungen mit vnder-, ouer-, fore-, for- (,,ver"), of, with-, vn-, vp-, full- (fullfille ae. fullfyllan) etc. die betreffenden Vokale ihre lautliche Geltung behalten. d) Dasselbe gilt auch von allen Zusammensetzungen, in denen zwei oder mehrere Partikeln oder sonstige Wörtchen zu einem Ganzen verschmolzen sind, wie therinne, tofore, withouten, also. Doch natheles und netheles (ae. nâdelés) in Pr. mit Kürzung der ersten Silbe. Ueber das stark gekürzte as (selten als) s. Qual. d. Vok. in unb. Satzstell. ε) Doch bleiben eine Reihe besonderer Fälle zu erörtern. Kürzung haben erlitten die ae. Praefixe a- und tô, von denen das erstere jedenfalls schon in spätaltenglischer Zeit (v. Siev. Gram.2 § 188 Anm. 3) kurz war, da auch die ältesten südlichen frühmittelenglischen Denkmäler nirgends o dafür haben. Lautw. a und 0. Beispiele in den Londoner Urkunden: abyde inf.; arrise part.; arrysers M 21; aboue, aboute; auch adradde (ae. ondrédan, doch auch vereinzelt adradan). Verbalkomposita mit to- sind nicht belegt. Die Staats- und Parlamentsurkunden haben nur abiden praes. Tr.; abyden part. Reg. aboue. Die praeposition by- (bi-), be- erscheint wie im ae. in doppelter Form. Lautw. ie bezw. e. In den Londoner Urkunden ist beund bi- gleich häufig belegt, doch ziehen die ältesten Urkunden by(bi-) vor. Desgleichen Chaucer. v. ten Brink Chauc. § 60. Die Staatsurkunden dagegen haben ausschliesslich be- (etwa ein Dutzend Mal), die Parlamentsurkunden gleichfalls in der Regel be-, vereinzelt by- (bi-). Die Praeposition oder Partikel on- ist in allen Urkunden zu a (Lautw. a) geschwächt in amonge, ayein, away; auch in alyve (ae. on life) W 114/14. Doch vor anlautendem Vokal steht an- in anenest (ae. on efne), anon, a-non. Für die spätmittelenglische Verbindung von on und lasse (lesse) finden sich in den Staats- und Parlamentsurkunden (die Londoner Urkunden haben keinen Belag) die Schreibungen: on lasse, oo lesse, olasse, oless; einmal auch of lasse (Com.), wo die Schwächung von on die Vertauschung oder Verwechslung mit of zur Folge gehabt hat. Das ae. praefix ze- findet sich ausser in ynowz nur noch im participium praet. Es ist zu y-, i- (aus älterem yi-) geschwächt und hat etwa den Lautwert ie gehabt. In den Londoner Urkunden sind die participia mit y- gegenüber den überaus zahlreichen Fällen ohne y- als spärliche zu bezeichnen. Schon in den ältesten Urkunden ist y- selten. U hat nur 2 participia mit y- (ydo, i-jugged), denen über 30 ohne y- gegenüber stehen. In Mist das Verhältnis ein ähnliches: 5 participia mit y- (ybe 51, ydo 2, ystonde 51, yhidde 44, ygraunted 41) gegenüber 27 participien ohne praefix. In allen |