Die heutige Aussprache sowie die Schreibungen Gloucester, Leicester, Worcester, welche sich auch im me. neben späterem Glowceter, Worceter etc. finden, beruhen auf der fremdländischen Schreibung und Aussprache des in England durch die normannische Eroberung zur politischen Herrschaft gelangten französischen Elementes. Da letzteres c vor e und wie s sprach, so wurde die Schreibung und Aussprache (-cester) der regierenden Normannen in vielen Fällen massgebend und die englische Form mit ch verdrängt (z. B. bei den Namen der Grafschaften). v. auch die franz. Schreibungen Wincestre, Norwice etc. in den franz. Teilen der Rotuli Parliamentorum. Bei Robert of Gloucestre (ed. Hearne) hat ein und dieselbe Hs. s. 4 franz. Roucester und s. 387 engl. Rouchester. Staatsurkunden. Gloucestre L (2 mal). Parlamentsurkunden. Wynchestre Nom. 1422. Sec. Schied. 1423. Sec.; Gloucetre Nom. 1422 (2 mal); Excestre Schied.; Worcestre Schied. 2) Im Inlaut, a) wenn im germ. i, j folgte und b) wenn ae. c zwischen hellen Vokalen (i — e) stand. Londoner Urkunde n. a) Verba: beseche, bysechyth (zu ae. sêcean) I; knowelech, knowleched s. bei â+w; strecche (ae. streccean) W 134/13; werche (ae. wyrcean) G3 9/20. Auch fecche (ae. feccan für älteres ae. fetian) G2 7/25. G2 10/28 mag hier angeführt werden. Nomina: muche, moche s. bei ae. u; riche (,,die Reichen") W 15/30; Aldrichesgate G2 6/3. G3 9/4; speche (ae. spræc) W 96/2; wrecchid W 104/7; wrecchednesse G2 7/2. G3 9/18; auch das alte Lehnwort kechyn (ae. cycene aus gemeinroman. cucina. v. Kluge Wörterb.); s. bei ae. y. Doch tritt in einigen Fällen keine Palatalis ein: besekyng W 86/16 (neben beseche, besechyth s. oben); stets thenken, thinken; s. Beispiele bei ae. y (,,Einzelheiten"). In diesen und ähnlichen Fällen nimmt Brate (Beitr. X s. 17),,Ausgleichung aus 2. 3. sg. praes. an, in deren kürzerer Form die Affrikation durch den unmittelbar and tretenden Consonanten der Endung verhindert wird". Doch ist an. Einfluss nicht ausgeschlossen (v. an. sökja, þenkja). In rekenyng W 97/7 zu me. rekenen, reknenae. zerecenian (got. *rakinôn) ist der Verschlusslaut durch die Synkope des zwischen k und n stehenden Vokals zu erklären. v. Orrm's Schreibung dieses Wortes. b) Es sind einige Fälle zu erwähnen, in denen ae. c zwischen ae. i und e (aus urspr. dunklem Vokal) palatalisiert worden ist, nämlich die adverbien auf -liche (ae. -lice) sowie das Lehnwort ae. cirice. s. Beispiele früher. Staatsurkunden. breche (ae. brece für bryce durch Anlehnung an brecan) 0; muche, moche, miche s. bei ae. u; knowlech verb.; aber knowlege subst. durch Anlehnung an die zahlreichen Wörter roman. Ursprungs auf -ege. thenke(n) s. ae. y. Parlamentsurkunden. beseche Schied.; besechyng Resp. 1427; bysechyn Com.; strecchet (ae. streccean) Gr.1; archebisshop Schied. (öfters); erchebisshop Schied.; muche, moche, miche s. bei ae. u; thynken s. ae. y. 3) Im Auslaut. a) wenn im germ. i, j folgte und b) wenn urspr. i + c im Wortauslaut stand1). Londoner Urkunden. a) bench W 106/14; Kyngesbenche W 78/4; aber drinke (ae. drinc) W 15/19, welches sich an das entsprechende Verbum drinken (ae. drincan, got. drigkan) angelehnt hat. Das b) Es kommen die pronomina euerich, ech, ych, such, which aus ae. ŷlc, êlc, swylc, hwylc in Betracht, in denen urspr. -lic der Endsilbe seinen Vokal schon frühe eingebüsst hat. s. pronomen. adj. lik (ae. zelic) für zu erwartendes lich (dies auch die gew. Form im Süden) verdankt seinen k-Laut jedenfalls an. Einflusse (v. an. likr). Beispiele: like W 79/20. I. a) Kein Belag. Staatsurkunden. b) lich (3 mal) neben lik (2 mal) Tr.; like 0; lyke-wise Pr.; Ueber ych, euerich, such etc. s. pronomen. likly Pr. Reg. a) Kein Belag. Parlamentsurkunden. b) lik Resp. 1427; lyk Resp. 1427; like Schied. (3 mal); likly s. auch pronomen. 1) Die me. bach (ae. bæc), zech (ae. sæcc) und ähnliche sind auf die obliquen casus zurückzuführen, in denen ae. c zwischen hellen Vokalen stand. Anhang. Lehnwörter aus anderen germ. Sprachen, die entweder in spätaltenglischer oder erst me. Zeit aufgenommen sind, haben niemals Palatallaut. a) Anlaut: kylderkyn W 17/16, 17. b) Inlaut: take, taken, takyng etc. stets und oft in allen Klassen Urkunden belegt. sikerly W 88/5; sekerly Pr.; lakke (verbum) 0; mekelich M 46; mcknesse M 54. c) Auslaut: lak subst. Resp. 1427. ae. sc. Das schon ae. palatale sé hat sich zu sh (mit der heutigen Aussprache) weiter entwickelt. Es steht vor hellen und dunklen Vokalen (vor Consonanten sind zufällig keine Belege vorhanden) und wird im Anlaut in der Regel sh, selten sch, im In- und Auslaut nach kurzem Vokal zur Bezeichnung der Kürze gewöhnlich ssh geschrieben (v. inlautendes ch und cch). Londoner Urkunden. Anlaut: schetis; shirreuehod; shewed, sheweth, vnshewed; schillinges; frendeship; lordship, worschipe, wurship etc.; shall, schall, sholde, shullen etc.; shape part.; shapp; aber skyl U und skynner W 112/16. 114/12 weil anord. Ursprungs. Auch scole (ae. scôl) W 113/16, welches nicht mit ten Brink (Chaucer § 119) auf afranz. scole zurückzuführen ist, sondern den sk-Laut im me. deshalb bewahrt hat, weil das späte Lehnwort ae. scól erst nach der Palatalisierung des ae. sé aufgenommen worden. Inlaut: aske (ae. ascian, âxian) in U öfters; ferner W 89/7. Der k-Laut ist mit ten Brink (Chaucer § 119) durch Metathese des k-Lautes in axen zu erklären; disshes plur. W 101/24. Auslaut: fisshmongers U. Staatsurkunden. Anlaut: worschipfull etc.; shorte; shall, shull; doch auch das nördliche sall (2 mal) und sull (2 mal) in Pr. neben häufigem shall, shull in derselben Urkunde. Das nördliches für ae. sc in sal, sulde etc. findet sich nur in unbetonten Silben (v. englys unten) und Wörtchen; im übrigen hat der Norden sk; daher auch Scottys O (4 mal). Inlaut: fisshers Tr. aske Tr. (2 mal); askyng Pr. (2 mal).. Auslaut: englyssh L; Inglyssh Pr., wo jedoch in der alltäglichen Sprache der sh-Laut kurz gewesen sein wird. Erwähnt mag hier auch werden frensh, welches aus ae. frencisc (c + sé) entstanden ist und doch wohl kurzes sh hat (anders ten Brink, Chaucer § 113). Parlamentsurkunden. Anlaut: shewe; shippe, shippid, y-shipped; shelingworth; shirrefs; frendship; worschip etc.; shall, shul, schul, shuld, shold, shulde etc.; shame. Inlaut: busschop Nom. 1422; askynges Resp. 1414; asked und axed (6 mal) in Respp. 1423; asketh Reg.; asked Respp. 1425; askyng, askynges neben axke, axked, axkynge in Com., wo die Schreibung ak wahrscheinlich durch Vermengung der Schriftbilder aske und axe hervorgerufen ist. Auslaut: englys neben englissh (4 mal) in Gr.3; desgl. englys neben englissh (6 mal) in Gr.4 Die Form englys ist auf nördlichen Einfluss zurückzuführen. ae. 3. germ. g. 1 a) Vor Consonanten und dunklen Vokalen erscheint ae. 3 in allen Klassen Urkunden als gutturaler Verschlusslaut g: good; god; goon, go; goold; gost; glad; grene; growen; groundes etc. Auf Entlehnung aus dem anord. beruht algate, algates. s. bei ae. a. gate Thor, durchweg mit Verschlusslaut in den Londoner Urkk., beruht auf dem ae. plural zatu, nicht auf dem durch Anlehnung an den singular hervorgerufenen plural ae. zeatu. s. Beispiele bei ae. a. Dazu noch: Aldrichesgate G2 6/3. G3 9/4. Auch die entsprechenden Verbalformen für ae. Zaderian, zæderian, in welchem æ nur gelegentlich als sekundäres (nicht primäres) æ erscheint (v. Sievers Gram.2 § 50. 1. Anm. 1) haben durchweg den Verschlusslaut. s. Beispiele bei ae. a. β) Vor hellen i umgelauteten urspr. dunklen Vokalen steht ausnahmslos der Verschlusslaut g. Das Palatalisierungsgesetz hatte also auch hier wie bei ae. c schon zu wirken aufgehört, als der i-Umlaut eintrat. s. Beispiele: gilt, y-gylt, igilt, gilty, giltyf; gyrdyll W 42/20. bei ae. y. Hierher gehört auch das den Urkunden geläufige to-geder, togydre, etc. s. bei ae. a. y) Vor den primären Palatalvokalen (s. bei ae. c) erscheint ae. 3 in der Regel als palatales y (in den Londoner Urkk. manchmal auch 3 geschrieben), selten als Verschlusslaut g. Morsbach, Neuengl. Schriftsprache. 7 yelde, yeldyng; yerdes, zerdes; chirche-zerd, chircheyerd etc.; 3yld und zeld inff.; Yeldehalle; aber Guyldehalle (gu ist franz. Schreibung für den Verschlusslaut g) durch an. Einfluss (v. an. gildi). - yeue, zeue, zine, zefte, foryevenysse etc.; einmal forgzeff. Daneben in den Londoner Urkunden geue, geuen, gif, forgyf mit Verschlusslaut durch an. Einfluss (v. adän. give, isl. gefa. v. Brate Beitr. X s. 43), doch nur in den späteren Urkunden und zwar nicht vor 1432-3. Ueber y-youen s. Verb. Die Staats- und Parlamentsurkunden haben gleichfalls überwiegend y und nur vereinzelt g. s. Beispiele bei ae. ie (i, y). Dazu kommen yaf (3. plur.) Com.; y yaue Schied.; über youen s. Verb. for-yeten, forzete; einmal forgzeten und mit g durch an. Einfluss (adän. getæ, gitæ, isl. geta, v. Brate a. a. O.) y-geten, forgeten in den Londoner Urkunden; doch ist das Wort nur in den späteren Urkunden mit Ausnahme von for-etyn, das wahrscheinlich Schreibfehler ist, belegt. s. Beispiele bei ae. ie (i, y). In den Staatsurkunden finden sich nur vier Belege und zwar mit Verschlusslaut. s. bei ae. ie (i, y). Die Parlamentsurkunden haben nur goten Talb. s. Verbum. ayein, ayeins, ayen, azens stets in den Londoner Urkunden. Auch die Parlamentsurkunden haben nur den Palatallaut y, 3 hier. Dagegen in den Staatsurkunden findet sich neben häufigerem ayeinst, ayens, ayenst auch ageynes (2 mal) und ageyns. s. Beispiele bei Vokalen in abh. Stell. unter ae. @ + 3. Der Verschlusslaut ist auf nordenglischen Einfluss zurückzuführen. Verschlusslaut findet sich in allen Klassen Urkunden in bygynnyng M 45; begynnen W 81/10; beginnyng Tr.; beginne Pr.; begynnyng Schied. (2 mal). Resp. 1427. Hier ist g durch Anlehnung an die entsprechenden Formen des praeter. und partic. zu erklären, in denen ae. 3 vor dunklen Vokalen stand. Ueber ae. anlautendes 3 in unbetonter Silbe ze - s. früher. b) = germ. j. Es wird in der Regel y, seltener 3 geschrieben: yeer, zeer; yet; 3ong, yonger; beyond. s. bei Vokalen. Ueber yif, if s. früher. 2) Im In- und Auslaut. a) Nach dunklen Vokalen. a) Intervokalesae. 3. Es ist zu w geworden und hat sich mit dem vorhergehenden Vokal in den meisten Fällen zu einem Diphthong verbunden. s. das Nähere bei Vokalen in abh. Stellung (ae. kurzer oder langer Vokal + ae. gutturaler spirans). β) Auslautendes ae. 3. Es wird schon in den jüngeren ae. Texten mehr oder weniger h dafür geschrieben und hat sich wie dieses entwickelt. s. bei ae. kurz. oder lang. Vokal + guttur. spirans. |