Imágenes de páginas
PDF
EPUB

EL POEMA DEL CID.

Dieses Gedicht, das, wie schon gesagt, in dem Brief des Marques nirgends erwähnt wird, ist, allem Anscheine nach, das älteste, das sich in spanischer Sprache findet. Aufser der grofsen Einfalt früher Zeiten und der ungemeinen Kunstlosigkeit des Gedichts selber, tragen auch die erst sehr wenig gebildeten Wörter, welche durch dem allgemeinen Gebrauch noch nicht genug verändert und einheimisch geworden, eben erst aus dem Lateinischen. entstanden scheinen, und wie unbekannte Fremdlinge da stehen, Spuren eines sehr

[ocr errors]

entfernten Jahrhunderts. Die Orthographie scheint noch sehr wenig gebildet, und fast auf jeder Seite finden sich sehr viele Ausnahmen, von der jetzt in Spanien ge bräuchlichen Schreibart. Die Interpunktation ist ungemein unbestimmt, und die häufigen Versetzungen der Buchstaben und Silben, das Zusammenfügen mehrerer Worte, welche nicht zu einander gehören, deuten eine noch flüssige, nach allen Richtungen hin bildsame Sprache an, während sie zu Berceo's Zeiten (seinen Gedichten nach) schon eine festere, bestimmtere Form, und in allen ihren Theilen mehr Gleichheit erlangt hat. Die fast unmetrische Versart ist unter allen spanischen Gedichten, dem vom Cid allein eigen. Die Gedichte des Gonzalo de Berceo, der gegen 1220 lebte, bestehen schon aus Strophen von 4 alexandrinischen Jamben, welche sich von 4 zu 4 reimen, und sowohl der Reim als die Zahl der Füsse sind mit ungemeiner Pünktlichkeit gehalten. Im Gedicht vom Cid dagegen, ist weder bestimmte Fufs- und Silbenzahl, noch sind

[ocr errors]
[ocr errors]

Assonanz und Konsonanz nach irgend einem festen Gesetz beobachtet worden. Bisweilen findet man in einem einzigen Assonanten, mehr als 100 Verse fortlaufen, ohne Abwechselung mit Konsonanten und ohne Refrain, und öfters finden sich Verse mitten darunter ein, die weder assonant noch consonant sind. Andremale scheint der Dichter eines Assonanten sehr bald überdrüssig, und nimmt, nachdem er ihn nur einigemale beibehalten hat, einen andern. Die genaue Silbenzahl ist vom Dichter so wenig in Acht genommen worden, dafs man, je nachdem es eben die Rede mit sich bringt, viele Silben mehr oder weniger in einem Vers findet. Die Aussprache mehrerer Worte scheint damals noch ganz anders, als zu den Zeiten des Berceo gewesen zu seyn, und in einigem der des Lateinischen näher. Es as soniren nämlich z. B. muerte, fuerte, luen, nues, fuent, mit den Worten Carrion, Campeador, amor, Sol u. a. an mehreren Orten, wobei ue wie o ausgesprochen und die letzte Silbe oder der letzte Vocal weg

*

« AnteriorContinuar »