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dexarie en la mano del obispo Don Jeronymo é de Alvar Fañez é de Pero Bermudez. E desque esto les ovo dicho, asentóse á los pies del obispo, é allí ante todos fizo su confession general de todos los pecados é de todas las erranças que el avie fechas contra el nuestro señor Jesu Christo; é el obispo diol penitencia é absolviol. Desí espidióse de todas las otras gentes, é llorando mucho de sus ojos fuése para el alcaçar, é echóse en su cama, é nunca se ende mas levantó, é cada dia enfraquecio mas, fasta que non fincó del plazo mas de siete dias. Estónces mandó llamar á Doña Ximena é á su privado Gil Diaz, é mandol que le traxessen las buxetas de plata en que estava el bálsamo é la myrra, que el gran soldan de Persia le embiara. E desque las tovo delante, mandó que le troxiessen una copa de oro, con que el bevie; é tomó de aquel bálsamo é de aquella myrra quanto una cucharada é mezclol con del agua rosada en la copa é beviol. E todos aquellos siete dias non comió nin bevió otra cosa, sinon una cuchara pequeña de aquel bálsamo é de aquella myrra, destemprado con del agua. E cada dia despues que esto fizo, se paró su cuerpo é su cara tan fermoso é mas fresco que antes é la palabra muy rezia, salvo ende que enfraquescia todavía, que se non podie mandar en la cama.

En el segundo dia ante que el Cid finasse, llamó á Doña Ximena é al obispo Don Jeronimo é á Alvar Fañez é á Pero Bermudez é á Gil Diaz, su privado. E desque todos cinco fueron ante él, començo de castigarlos como fiziessen despues de la su Quando fué otro dia, de gran mañana vinieron ante el Cid el obispo Don Jeronymo é Alvar Fañez Miñaya é Pero Bermudez é Martin Antolinez de Burgos é Doña Ximena é

muerte.

Gil Diaz que estava siempre con él. E el Cid començo á fazer su testamento. E lo primero que mandó fué, que la su sepultura fuesse en San Pedro de Cardeña, do agora yaze, é mandó al monesterio muchos buenos heredamientos, por que oy en dia es mas honrrado é servido el logar do el su cuerpo yaze; desí mandó á sus criados é á toda su E compaña de casa, á cada uno segun que lo merescie. mandó á Doña Ximena todo quanto él en el mundo avie, que biviesse en ello muy honrradamente por toda su vida en el monesterio de San Pedro de Cardeña, é Gil Diaz, que la sirviesse en todos sus dias. E para complir todo esto, dexó por cabeceras 1) al obispo Don Jeronimo, é á Doña Ximena, su muger, é á Don Alvar Fañez Miñaya, é à Pero

) albaceas.

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Bermudez. E mandó, que quando oviessen vencido al rey Bucar, que non fiziessen á él sinon yrse para Castiella al monesterio de San Pedro de Cardeña, é que compliesse aquello que él avie mandado. E esto era ya ora de sexta; é el Cid demandó al abispo Don Jeronymo, que le diesse el cuerpo de nuestro señor Jesu Christo, é lo rescebió muy devotamente los ynojos1) fincados é llorando ante todos; é desí acostóse en la cama, é llamó á Dios é á Sant Pedro, é dixo assi: Señor Jesu Cristo, cuyo es el poder é cuyos son los reynos, tú eres sobre todos los reynos é tú eres sobre todas las gentes, é todas las cosas son á tu mandado; pues por esto, señor, pido te por merced, que la mi alma sea en la fin que non ha fin. E quando esto ovo dicho, Ruy Diaz, el noble varon, dió a Dios su alma sin manziella. E despues que fué finado, el obispo Don Jeronymo é Alvar Fañez é Pero Bermudez é Gil Diaz, su criado, lavaron el cuerpo dos vezes en agua callente, é la tercera vez fué lavado con agua rosada. Desi balsamáronlo é untáronlo assí como el mandara. E despues fueron todos los honrrados omes é los clérigos, que eran en Valencia, é llevaron el cuerpo del Cid á la ygresia de Santa Maria de las Virtudes, que era cerca del alcaçar, é el obispo é los otros clérigos dixeron sus oraciones é sus vigilias é sus missas assí como es costumbre de dezir por los finados. *)

1) rodillas.

*) Es ist hier der Ort, mit wenigen Worten einer Chronik zu erwähnen, welche ausschliesslich dem Leben des Cid gewidmet und deren Werth, so wie ihr Verhältniss zur Crónica general sehr verschieden beurtheilt worden ist. Sie führt den Titel Crónica del Cid Ruy Diaz Campeador, wurde im Kloster zu Cardeñas, dem Begräbnissorte des Cid, aufgefunden und von dem Abte desselben, Juan de Velorado, auf Befehl des Erzherzogs Ferdinand von Oesterreich, des späteren deutschen Kaisers, zu Burgos 1512. fol. herausgegeben. Sie wurde in demselben Jahrhundert noch zwei Mal, nämlich zu Medina del Campo 1552. fol. und Burgos 1593. fol. wieder gedruckt und in neuerer Zeit hat V. A. Huber (Crónica del famoso caballero Cid Ruy Diaz Campeador. Nueva edicion con una introduccion histórico-literaria. Marburg 1844. 4.) eine neue Ausgabe besorgt. Sie stimmt ganz genau mit dem Theile der Crónica general, welcher die Geschichte des Cid enthält, überein, und hat nur an einzelnen Stellen Zusätze. Auch führt sie ganz dieselben Gewährsmänner an, wie jene, so dass man sie früher für ein selbstständiges, obwohl aus den nämlichen Quellen wie die Crónica general geflossenes Werk hielt. Eine genauere Prüfung, namentlich die Forschungen Dozy's (Recherches etc. Tom. I.) haben indessen gezeigt, dass diese Cidehronik von Cardeñas nichts ist, als der entsprechende Theil der Crónica general, aus dem irgend ein Unwissender durch willkührliche und oft höchst ungeschickte Bearbeitung ein besonderes Werk zu machen versucht hat.

Don Juan Manuel.

Don Juan Manuel, Infant von Spanien, war der Sohn des Don Pedro Manuel, des jüngsten von den sechs Brüdern Alfons X., und wurde wahrscheinlich i. J. 1273 zu Escalona geboren. Da er früh seinen Vater verlor, so übernahm sein Vetter, König Sancho IV. seine Erziehung, und Don Juan legte schon als Jüngling Proben seiner Tapferkeit, aber auch seines stolzen, unruhigen, leidenschaftlichen Sinnes ab. Nachdem er mit Auszeichnung im Kriege gegen die Mauren ge. dient hatte, machte ihn Ferdinand IV. i. J. 1310 zu seinem Oberkammerherrn (mayordomo) und vertrauten Rathgeber. Als Ferdinand zwei Jahre nachher starb, brachen über die Vormundschaft seines unmündigen Sohnes Alfons heftige Streitigkeiten unter den Mitgliedern der Familie aus, und erst i. J. 1320 kam ein Vergleich zu Stande, durch welchen die Infanten Philipp und Juan Manuel zu Vormündern bestellt wurden. Letzterer wurde nun die Seele der Staatsverwaltung, konnte aber nur unter fortwährenden Kämpfen mit der Gegenpartei seine Stellung behaupten. Als Alfons (1324) die Zügel der Regierung selbst ergriff, hielt er es für angemessener, die Talente seines bisherigen Vormundes in seinen Diensten zu benutzen, als denselben zum Gegner zu haben. Er machte ihn daher zum Statthalter (adelantado mayor) der Grenzlandschaften gegen die Mauren und verlobte sich mit seiner Tochter Constanze, welche damals noch ein Kind war. Don Juan leistete in seiner neuen Stellung ausgezeichnete Dienste, machte (1327) einen Einfall in das Königreich Granada und trug über die Mauren den glänzenden Sieg bei Guadalhorra davon. Als aber in demselben Jahre Juan Manuel's Grossoheim, der Infant Don Juan (mit dem Beinamen el Tuerto) auf Alfons' Anstiften in Toro verrätherischer Weise ermordet wurde, verliess Juan Manuel seine Statthalterschaft und zog sich grollend auf seine Güter zurück. Jetzt weigerte sich auch der König,

seine Verbindung mit Constanze zu vollziehen und verlobte sich mit der Princessin Marie, Tochter König Alfons IV. von Portugal. Nun war der Bruch vollständig. Don Juan Manuel kündigte dem Könige den Gehorsam auf, verband sich mit. den Königen von Granada und Arragonien, und fing an mit ihrer Hülfe die castilischen Grenzlandschaften zu plündern. Da die ersten Streitkräfte, welche Alfons ihm entgegen sandte, nichts ausrichteten, so musste der König sich selbst an die Spitze eines Heeres stellen, und nun begann zwischen ihm und dem ungehorsamen Vasallen ein Kriege, welcher einige Jahre hindurch mit wechselndem Glücke geführt wurde. Alfons, der gern alle seine Kräfte dem Kampfe gegen die Mauren gewidmet hätte und einsah, wie nützlich ihm gerade für diesen Zweck die Dienste des Mannes werden könnten, welcher jetzt gegen ihn in Waffen stand, wünschte sehr eine Aussöhnung mit Don Juan. Eine solche kam auch zu Stande, und schon schien es, als sei das gute Einvernehmen für immer wieder hergestellt, als, dies Mal durch des Königs Schuld, die Fackel des Zwistes aufs neue entbrannte. Juan Manuel verlobte nämlich seine Tochter Constanze mit dem Infanten Pedro von Portugal. Als die Braut jedoch an ihren Bestimmungsort abreisen sollte, fiel es dem Könige ein, dass der Infant Pedro bereits früher mit der Infantin Blanca von Castilien versprochen sei, und weigerte sich, Constanze ziehen zu lassen. Darüber ergriff Don Juan Manuel abermals die Waffen; der König zog ihm jedoch mit einer starken Truppenmacht entgegen, schlug seinen Verbündeten Don Juan Nuñez de Lara und belagerte ihn selbst in Peñafiel. Don Juan musste sich ergeben und nach Arragonien flüchten, von wo aus neue Unterhandlungen angeknüpft wurden, die zur endlichen vollständigen Versöhnung zwischen den streitenden Parteien führten. Constanze wurde ihrem Verlobten ausgeliefert, und Don Juan trat wieder in des Königs Dienste, denen er fortan im Kriege gegen die Mauren sein ganzes Leben widmete. Er begleitete Alfons auf allen Feldzügen gegen dieselben und half ihm durch seine Feldherrntalente eine ununterbrochene Reihe von Siegen erfechten. Die letzten Waffenthaten, an welchen er Antheil hatte, waren die grosse Schlacht bei Salada und die Eroberung von Algesiras. Er starb 1347 und liegt im Kloster San Pablo in Peñafiel begraben. *)

*) Eine ausführliche Erzählung von Don Juan Manuels Kämpfen mit König Alfons enthält die Crónica de Alfonso XI. und Mariana, Hist. de España Libro XV.

Wer von Don Juan Manuel weiter nichts weiss, als was die politische Geschichte Spaniens von ihm erzählt und was wir oben kurz zusammengestellt haben, der wird schwerlich auf den Gedanken kommen, dass dieser merkwürdige Mann, dessen Handlungsweise lebhaft an die trotzigen Vasallen des früheren Mittelalters erinnert, nicht nur einer der gebildetsten Männer seiner Zeit war, sondern auch in seinem, aus einer Kette ehrgeiziger Intriguen und gewaltsamer Empörungen bestehenden Leben, Musse und Sammlung zu eigener litterarischer Thätigkeit übrig behielt. Dennoch aber war dem so. Der Infant Don Manuel hat zwölf verschiedene Werke verfasst, von welchen jedoch nur eins gedruckt worden ist; diesem einen aber verdankt er einen Platz unter den Klassikern seiner Nation. Es führt den Titel: El Conde Lucanor, und besteht aus einer Sammlung von 49 Erzählungen, welche durch einen Rahmen mit einander zu einem Ganzen verbunden sind. Der Verfasser denkt sich nämlich einen Grafen Lucanor, der in Fällen, WO er selbst nicht weiss, wie er handeln soll, seinen klugen und erfahrenen Minister (consejero), Patronio, um Rath fragt. Dieser erzählt ihm alsdann irgend eine Geschichte, aus welcher er zuletzt die Nutzanwendung für den vorliegenden Fall zieht, und zum Schlusse einer jeden Erzählung ist dann noch die Moral derselben in einen kurzen Reimspruch gebracht. Eine solche Art der Einkleidung ist bekanntermaassen orientalischen Ursprungs und wurde im Abendlande zuerst in den unter den Titeln: Die sieben weisen Meister und Disciplina clericalis*) bekannten Erzählungssammlungen in Anwendung gebracht. Gewiss aber hat Don Juan Manuel diese Idee, so wie einen grossen Theil der Erzählungen selbst, dem Morgenlande unmittelbar entlehnt, denn der Conde Lucanor gehört zu den Werken von durch und durch orientalischer Färbung. Man würde indessen denselben ganz falsch beurtheilen, wenn man die moralische Einkleidung als das Wesentliche daran betrachten und den Conde Lucanor in die Kategorie der moralischen Beispielbücher versetzen wollte. Denn so achtungswerth die in demselben gelehrte Moral auch durchgängig ist, so besteht doch der eigentliche Werth des Buches in den Erzählungen als solchen, in denen wir die ältesten Muster dieser Dichtungsart in spanischer Sprache vor uns haben, und zwar Muster, die sowohl durch ihren Inhalt wie durch ihre Darstellungsweise zu den

*) Vgl. über diese: Donlop, Geschichte der Prosadichtungen. Uebers. mit Anmerk. von E. Liebrecht Berlin 1851. p. 196. ff.

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