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in einem Werke von einigem Umfange zu erreichen ist, weiss jeder Kenner; in diesem Falle wurde die Schwierigkeit durch meine weite Entfernung vom Druckorte noch vergrössert. Kein Unbefangener wird daher über etwa vokommende Inconsequenzen, wie muger und mujer, ligero und lijero, gefe und jefe und ähnliche, erstaunen. Hoffentlich sind dieselben weder so zahlreich noch von solchem Belange, dass sie störend werden könnten.

die

Für die biographisch - litterarischen Einleitungen sind neuesten Forschungen gewissenhaft benutzt benutzt worden; jedoch nie ohne eigene, selbstständige Prüfung der Sache, wo eine solche mir irgend möglich war. Ich habe daher auch ein Buch wie das vorliegende nicht für den unrechten Ort gehalten, meine eigenen, von manchen herkömmlichen Ansichten vielleicht abweichenden Meinungen über das Eine oder das Andere offen auszusprechen. Denn wer dem Verfasser eines zur Einleitung in ein Studium bestimmten Werkes zumuthet, dass er nur wiedergeben soll, was Andere vor ihm gefunden haben, der muthet ihm eben eine blosse Compilation zu. Irre ich in meinen Ansichten, so können diese den Leser nicht irre führen, da derselbe stets die Hülfsmittel angegeben findet, aus welchen er sich bessere Auskunft holen kann. Aber nur auf die wirklich wissenschaftlichen Hülfsmittel habe ich verwiesen, und unter diesen natürlich vorzugsweise diejenigen berücksichtigt, welche dem deutschen Leser am zugänglichsten sind. Bei einem Buche, wie das gegenwärtige, besteht die Schwierigkeit hauptsächlich darin, den Zweck desselben stets unverrückt im Auge zu behalten und für denselben weder zu viel noch zu wenig zu geben. Ich kann nicht läugnen, dass die Liebe, mit welcher ich die Arbeit ausführte, und der grosse Reichthum des sich darbietenden Materials mich oft nach der ersteren Seite zu drängen droheten; ob und in wiefern der Zwang, den ich mir deswegen anthun musste, dem Buche Eintrag gethan hat, muss ich der unparteiischen Kritik zur Beurtheilung überlassen.

Ich weiss sehr wohl, dass die Mühe, welche Arbeiten wie diese kosten, von demjenigen Theile des Publicums, für welchen sie bestimmt sind, nicht in ihrem ganzen Umfange

gewürdigt wird, werde mich aber für die meinige vollkommen belohnt halten, wenn das Buch seinen Zweck erfüllt, zum allseitigen Studium der spanischen Litteratur zu ermuntern und das Interesse für dieselbe in immer weiteren Kreisen zu verbreiten.

Ich kann diese Vorrede nicht schliessen, ohne mit dem wärmsten Danke anzuerkennen, dass die ausserordentliche Liberalität, mit welcher die französische Regierung die Schätze ihrer Bibliotheken zugänglich macht, auch mir in hohem Maasse zu Theil geworden ist. Sehr erleichtert wurde mir die Benutzung derselben durch die zuvorkommende Gefälligkeit der Vorstände der kaiserlichen Bibliothek, insbesondere unseres verehrten Landsmannes Prof. Hase, ersten Conservators der Manuskripte, dessen Namen ich wohl nur zu nennen brauche, um an die ausgezeichnetsten Verdienste um die Wissenschaften und an die liebenswürdigste Humanität zu erinnern. Ihm, sowie Herrn Magnin, der sich auf das bereitwilligste der Mühe der Nachsuchungen für mich unterzog, bekenne ich mich hoch verpflichtet. Endlich drängt es mich aber auch allen denjenigen, welche meine Arbeit durch ihren schätzbaren Rath unterstützt haben, vor allen Hrn. F. Wolf in Wien, dem ich höchst werthvolle Winke und Nachweisungen verdanke, sowie den Herren Edéléstand du Méril und Graf A. de Circourt in Paris hiermit öffentlich meinen Dank abzustatten.

Paris, den 13. October 1854.

L. G. Lemcke.

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