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Dendrophis. Das Schwergewicht der Gattung liegt einerseits im indoaustralischen Archipel, namentlich in seinem östlichen Teile, in Neuguinea, andrerseits in Ceylon-Süd-Indien mit 4 Arten, von denen 2 auf Ceylon-Süd-Indien, eine dritte auf Süd-Indien beschränkt sind, während die vierte, pictus (GMEL.), von Ceylon über Vorder- und Hinterindien bis in den Archipel reicht. Im südlichen Hinterindien kommt eine weitere Art hinzu. Die Gattung ist also wesentlich Ceylon--süd-indisch und hinterindisch-archipelagisch bis Nord

Australien.

Dendrelaphis. Schwergewicht in Hinterindien und im Archipel bis Neuguinea. In Ceylon und Süd-Indien lebt 1 Art, tristis (Daud.), welche wieder im Ost-Himalaya und in Assam auftritt, wahrscheinlich aber in Vorderindien weitere Verbreitung hat (Sind?). Eine zweite hinterindische Art, caudolineatus (GRAY), ist in Süd-Indien zweifelhaft (WALL (145c).

Hypsirhina hat ihre Hauptverbreitung im indoaustralischen Archipel bis Neuguinea und Nord-Australien, weiter in Hinterindien und Süd-China, während sie in Vorderindien nur durch 2 Arten vertreten ist, von denen die eine Ceylon, Süd-Indien, wohl auch Zentralindien, Bengalen und Hinterindien bis in den Archipel hinein angehört, die andere, sieboldii (SCHLEG.), von Hinterindien her über einen großen Teil des nördlichen Vorderindiens hin verbreitet ist. Es ist eine wesentlich hinterindisch-archipelagische Gattung.

Cerberus ist mit 1 Species von Ceylon über Vorder- und Hinterindien bis Neuguinea und Nord-Australien verbreitet. Hierzu noch 2 Arten in den Philippinen und Nord-Australien. Da die Gattung Salzwasser nicht scheut, so steht ihrer Verbreitung weniger im Wege als andern Schlangen. Immerhin ist es deutlich eine östliche Gattung.

Dryophis hat ihr Schwergewicht einerseits in Ceylon-SüdIndien, andrerseits in Hinterindien vom Ost-Himalaya an bis in den indoaustralischen Archipel hinein, mit 1 Art bis in die kleine. Sundakette vorstoßend. 1 Art ist ausschließlich Ceylon-Süd-Indien eigen, 2 sind in Süd-Indien endemisch, und 1 geht von Ceylon über ganz Indien nach Hinterindien. Nur diese letztere, sehr bewegliche Art, mycterizans (DAUD.), bewohnt das nördliche Vorderindien; im Ost-Himalaya kommt eine weitere, hinterindische Art hinzu, prasinus BOIE.

Bungarus. Schwergewicht Hinterindien vom Ost-Himalaya und Ost-Bengalen an bis in den westlichen indoaustralischen Archipel

Zool. Jahrb., Supplement XII.

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hinein. In Ceylon-Süd-Indien leben 3 Arten [vielleicht nur 2, da fasciatus (SCHNEID.) nach WALL, 145c, in Süd-Indien zweifelhaft ist], wovon 1 endemische und 1 von Ceylon über Vorder- und Hinterindien bis in den Archipel verbreitete. Eine Reihe weiterer Artentreten im Ost-Himalaya und Ost-Bengalen auf.

Callophis ist wesentlich hinterindisch, vom Ost-Himalaya bis Sumatra, andrerseits Ceylon-süd-indisch. In Süd-Indien lebt 1 endemische Art, eine zweite geht von Ceylon wahrscheinlich über ganz Vorderindien bis ins südliche Hinterindien.

Microhyla. Die Verbreitung ist wesentlich hinterindisch-archipelagisch. In Vorderindien ist 1 Art auf Ceylon-Süd-Indien beschränkt, um dann in Assam wieder aufzutreten, rubra (JERD.); eine zweite geht von Ceylon über ganz Vorder- und Hinterindien bis SüdChina.

Es folgen endlich die beiden Genera, welche auch amerikanisch sind:

Nicoria (oder Geoemyda). Ceylon, Vorderindien, Assam, Burma (südliches Hinterindien?), Sumatra, Borneo. Zu dieser asiatischen Verbreitung kommt aber noch eine in Amerika und zwar in Südund Zentralamerika hinzu, woraus auf ein früher viel größeres Wohngebiet geschlossen werden muß, falls die Gattung, wie es den Anschein hat, eine natürliche ist und keine Konvergenzerscheinung vorliegt. (Man vergleiche über solche Erscheinungen H. GADOW'S, 88, Ausführungen).

Lachesis ist in Asien hauptsächlich hinterindisch-archipelagisch, mit 1 Art Timor erreichend. Ein zweites Zentrum bilden CeylonSüd-Indien mit 5 Arten, von denen 4 auf dieses Gebiet (1 auf Ceylon, 3 auf Süd-Indien) beschränkt sind, während 1, gramineus (SHAW), von Süd-Indien über ganz Vorder- und Hinterindien bis in den Archipel hineinreicht. Hierzu im Ost-Himalaya 2 hinterindische Arten. Die eigentliche Verbreitung der Gattung ist somit: Ceylon, Süd-Indien, Ost-Himalaya, Ost-Bengalen, Hinterindien und Archipel. Hierzu analog wie bei Nicoria eine starke Entwicklung in Zentralund Tropisch Südamerika.

Auch unter den Mollusken gibt es einige Gattungen, welche eine solche Verbreitung von Ceylon über Vorder- nach Hinterindien und den Archipel zeigen, so: Macrochlamys, Sitala, Kaliella und Microcystina, doch ist die Gattungszugehörigkeit der Arten manchmal zweifelhaft, bis eine anatomische Untersuchung vorliegt.

Ebenso zeigen von Säugetieren eine Anzahl Genera eine Ver

breitung von Ceylon über Vorder- und Hinterindien meist bis in den Archipel hinein und oft bis Süd-China, ohne in westlichen Gebieten vertreten zu sein; hierher Semnopithecus, Viverricula, Paradoxurus, - Cynopterus, Pteromys, Vandeleuria, Cervulus und Tragulus. Über mehrere derselben wird noch weiter zu reden sein wegen ihrer einst größern Verbreitung. Hierzu eine ganze Reihe von Species.

Dagegen kann man von diesen Säugetiergattungen nicht dasselbe sagen, was für die 16 Kriechtiergattungen fast ausnahmslos Geltung hat, nämlich daß sie speziell für Hinterindien und den indoaustralischen Archipel charakteristisch sind, wobei mehrere davon, so Calotes, Lycodon, Dendrophis, Dendrelaphis, Dryophis, Callophis, Lachesis und Microhyla, aufs deutlichste ein zweites Verbreitungszentrum in Ceylon-Süd-Indien aufweisen, wogegen sie im nördlichen Vorderindien, mit Ausnahme der Nordostecke, nur spärlich und nur durch Arten großer Verbreitung vergegenwärtigt sind.

Sehr wenige Kriechtierarten, welche über Ceylon, Vorder, Hinterindien und den Archipel verbreitet sind. kommen auch westwärts von Vorderindien vor. Es sind eigentlich deren bloß 6 (siehe Liste A VI). Davon gehen 2 westwärts nur bis Transkaspien, Zamenis mucosus (L.) und Naia tripudians MERR., 1 bis Süd-Arabien, Rana cyanophlyctis SCHNEID. Die 3 andern sind offenbar künstlich verbreitete Formen: Hemidactylus frenatus D. et B. geht von Ceylon ostwärts bis in den westlichen pazifischen Ozean und bewohnt im Westen Somaliland, Madagaskar, Mauritius und St. Helena. Hemidactylus gleadovii MURRAY reicht vom indoaustralischen Archipel bis Ceylon und bewohnt zugleich Tropisch Afrika (FLOWER, 83). Diese beiden sind hausbewohnende Geckos. Endlich reicht Typhlops braminus (DAUD.) von den Kei-Inseln im Osten über Indien und Ceylon und weiter über Süd-Arabien, Süd-Afrika, Madagaskar, Mauritius und Komoren. Eine Verschleppung mit Kulturpflanzen ist bei dieser Art wahrscheinlich.

Recht zahlreich sind dagegen die Gattungen, welche Ceylon, ganz Vorderindien, Hinterindien usw. bewohnen und außerdem eine weite Verbreitung im Westen, teilweise auch im Norden von Vorderindien besitzen. Ich zähle deren 18. Crocodile: Crocodilus, Schildkröten: Testudo, Saurier: Gymnodactylus, Hemidactylus, Varanus, Mabuia, Lygosoma, Schlangen: Typhlops, Python, Tropidonotus, Oligodon, Zamenis, Coluber, Dipsadomorphus, Naia, Vipera, Amphibien: Rana und Bufo.

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Wir besprechen nun ihre Verbreitung im einzelnen, sie in verschiedene Gruppen teilend.

1. Gattungen, welche Afrika und Indien bis in den Archipel hinein bewohnen, aber in Madagaskar, Australien und Amerika fehlen.

Oligodon ist in Ceylon-Süd-Indien reich vertreten mit 8 Arten, wovon 5 ausschließlich Süd-Indien zukommen; Ceylon besitzt deren 3, 1 endemische, 1 mit Nikobar gemeinsame und 1 weitverbreitete, die im Osten bis Bengalen, im Westen bis Belutschistan nachgewiesen worden ist. Weiter finden sich einige wenige Arten im Ost-Himalaya von Nepal an bis Burma. Eine ähnlich reiche Entwicklung dieser Gattung wie in Ceylon-Süd-Indien zeigt der indoaustralische Archipel bis Celebes und den Philippinen; äußerster Posten Ambon. Die Gattung ist also in der Hauptsache Ceylonsüd-indisch und hinterindisch-archipelagisch. Eine einzige isolierte Art indessen bewohnt Syrien, die Sinaihalbinsel und Unterägypten. Man wird sie als einen westlichen Vorposten einer östlichen Gattung auffassen können, ähnlich wie den von Ceylon bis Belutschistan reichenden O. subgriseus D. et B.

Naia. Ceylon hat nur 1 weitverbreitete Species, die über Vorderindien, Hinterindien und Süd-China in den Archipel (Sumatra, Java, Borneo, Kleine Sundainseln und Philippinen) geht und westwärts bis Transkaspien. In Vorderindien tritt eine zweite hinzu, die ebenfalls Hinterindien und den Archipel und zwar bis Celebes bewohnt. Hinterindien hat keine eigne Art, der Archipel (Philippinen) nur eine. Die Hauptdichte der Gattung liegt in Afrika vom Norden bis zum Süden, aber ohne Madagaskar.

Vipera. Nur 1 Art in Ceylon, Vorderindien. Hinterindien und fraglich in Java, Sumatra; weiter östlich fehlt die Gattung, wie auch in Australien. Sonst findet sie sich über einen großen Teil von Zentral-, Nord- und Südwestasien verbreitet, ganz Europa, NordAfrika und längs der Küste von Ost-Afrika; sie fehlt im übrigen Afrika, Madagaskar und Amerika.

2. Gattungen, welche außer den genannten Gebieten auch Australien bewohnen.

Varanus ist in Ceylon und Süd-Indien nur durch wenige weitverbreitete Arten vertreten, stärker in Hinterindien und im indoaustralischen Archipel, namentlich in seinem östlichen Teile, in Neu

guinea und Australien. Andrerseits besitzt ganz Afrika (ohne Madagaskar) eine größere Reihe von Arten, von denen eine, griseus (DAUD.), von Nord-Afrika bis ins nordwestliche Vorderindien reicht.

Python. Ceylon hat nur 1 Art, die über Vorder- und Hinterindien bis in den Archipel geht; reichlicher ist die Gattung in Hinterindien, im Archipel und Australien vertreten. Dann findet sie sich wieder im tropischen Afrika, namentlich im Westen und in SüdAfrika, fehlt Madagaskar und Amerika.

Dipsadomorphus ist sehr reich entwickelt in Hinterindien, vom Ost-Himalaya an und im westlichen Teile des indoaustralischen Archipels; 1 Art geht bis Neuguinea, und Nord-Australien besitzt noch 1 (oder 2), als äußerste östliche Vorposten. Australien gehört somit nicht eigentlich zum Verbreitungsgebiet der Gattung, so daß sie auch zur ersten Kategorie gezählt werden könnte. Andrerseits ist Ceylon-Süd-Indien ein Zentrum mit 5 Arten, wovon 1 in Ceylon endemische, 1 in Süd-Indien endemische, 1 diesen beiden Gebieten gemeinsame und dann im nördlichen Hinterindien wieder erscheinende, 1, welche Ceylon und die Peninsel südlich der Indus-Ganges-Ebene bewohnt und dann im Ost-Himalaya und Ost-Bengalen wieder auftaucht und endlich 1 von (Ceylon?) SüdIndien einerseits bis Assam, andrerseits bis Transkaspien verbreitete, trigonatus (SCHNEID.). Der Schwerpunkt der Gattung ist also einerseits Ceylon-Süd-Indien, andrerseits Hinterindien und der Archipel. Hierzu kommen aber 2 Arten in Tropisch West-Afrika (eine davon auch in Zanzibar nachgewiesen).

3. Gattungen, welche Afrika (Europa), Indien, Ceylon, das hinterindisch-archipelagische Gebiet und Amerika bewohnen, aber in Madagaskar und Australien fehlen.

Zamenis. Ceylon (keine endemische Art), Vorderindien, Hinterindien, westlicher indoaustralischer Archipel, mit 1 Art die nördlichen Molukken erreichend, weiter östlich, sowie in Australien fehlend; hierzu China, Korea, Mongolei, ganz Südwest-Asien, fast ganz Europa, Nord-Afrika, eine Art in Senegambien. Endlich Nordund Zentralamerika.

Timor

Coluber: Ceylon (keine eigne Art), Vorderindien, Hinterindien, westlicher indoaustralischer Archipel, mit 1 Art bis reichend, weiter östlich, sowie in Australien fehlend. Hierzu China,

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