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Cassida seriatopunctata SPAETH.

26. 7709 an Ipomoea malvaeoides MEISSN.
(Fig. 26, Taf. 9.)

Eiablage (Fig. 26) wie bei der, an einer ähnlichen, dem gleichen Genus zugehörigen Pflanze lebenden Casside Cteisella egens SPAETH; liegend, an den in ähnlicher Weise behaarten Blättern; mehrfach 2 Eier nebeneinander gebettet. Länge des Eies 1,3-1,4, größte Breite 0,7 mm (kleiner als bei 7724, obwohl Imago größer!), von oben nach unten etwas niedergedrückt. Oberseite in ähnlicher Weise modelliert wie dort; an dem stumpfen Pol 4 verschieden große, trapezförmige Felder, in der Mitte mit den schmalen Seiten aneinanderstoßend; darauf folgend 2 querliegende, unregelmäßige Oblonge. Aus dem spitzen Pol, der ohne Skulptur ist, schlüpfen die Larven.

Die eben aus dem Ei gekrochenen Larven sind eiförmig (stumpfes Ende vorn), flach niedergedrückt und von grünlich orangegelber Farbe. Sie starren" von 17 Paar Pleuraldornen, die im Verhältnis zum Körper außerordentlich lang erscheinen. Die schwarz gefärbte Gabel ist sehr stark und geweihartig auseinandergespreizt. In ihrem, etwa 1 der Gesamtlänge betragenden Basalteile laufen die beiden massiven Zinken parallel nebeneinander, sich berührend, wenden sich dann voneinander, bilden einen großen Bogen und nähern sich wieder an ihrem distalen Ende, einen Raum zwischen sich lassend, der breiter ist als der Körper. Da ich die spätern Larvenstadien nicht beobachtet habe, kann ich keine Angaben über die Form des Pygidialanhanges machen; ich vermute, daß er allein aus den Häuten gebildet wird, ohne Kot.

Die Imagines sind von unscheinbarer, ockerbrauner Färbung und erinnern, obwohl etwas gestreckter, in der Form an Charidotis punctatostriata Вон.

Coptocycla adamantina.

27. 7677a an Cordia Salzmannii D. C.

Zu dieser grünen, schwarz punktierten Casside habe ich nur 2 Larven gefunden. Sie sind ziemlich flach, haben 17 Paar Pleuraldornen von etwa gleicher Länge mit kurzen, ziemlich regelmäßig

verteilten Seitenästen. Der Pygidialanhang besteht aus einem Kotklumpen von unregelmäßiger Form. Die Larve, welche in dem beobachteten Stadium grün schwärzlich war, zeichnet sich durch einen schwarzen Fleck auf dem Pronotum und durch einen für Cassiden stark hervortretenden Kopf aus, der nicht in demselben Grade wie bei andern Arten unter dem Thorax geborgen werden konnte.

Charidotis ocularis Вон.

28. 8191 an Arrabidaea triplinervia H. BAILL.
(Fig. 28a-b, Taf. 9.)

Ein ei artiges Gebilde, von dem ich glaube, daß es zu Charidotis ocularis gehört, fand ich an der Blattfläche von Arrabidaea triplinervia, an der ich schon häufig Imagines beobachtet hatte, angekittet. Es besteht aus einem bernsteinfarbenen, länglichen, dünnwandigen Dache (a), das, etwa noch einmal so lang wie breit, mit der einen höher gelegenen Schmalseite durch eine Wand mit der Blattfläche verbunden ist, dessen andere Schmalseite aber frei aufliegt. An den Seiten ist das Dach nach abwärts gebogen, so daß es etwa einem umgestülpten Troge gleicht, dessen Ecken an der höher gelegenen Schmalseite etwas hinausgeschoben sind. Die Oberfläche dieses trogförmigen Daches erscheint durch (ca. 10) Querlinien in regelmäßigen Abständen in einzelne Felder geteilt, die an den Seitenwänden, deren Rand sägeartig gezähnt ist, wie Ausbuchtungen aussehen; auf der Längsmediane des Daches läuft eine deutliche braune Rinne. Gesamtlänge des Daches 1,5 mm, Breite 0,7 mm, größte Höhe 0,4 mm (über der Blattfläche). Eine unterhalb des Daches befindliche Erhabenheit, die umgeben war von einem an der Blattfläche befindlichen, schmutzig rötlich-violetten Flecke, dürfte wahrscheinlich als Indicium gelten für das frühere Vorhandensein der zu der dachförmigen Schutzlamelle (b) gehörenden Eikapsel; in diesem einzigen beobachteten Falle waren die Eireste (?) von einem Puccinien-artigen Pilze überwuchert und zerstört.

Larven- und Puppen stadium konnte ich nicht mit Sicherheit feststellen.

Der Käfer ist dem ebenfalls auf einer Lianen-Bignoniacee vorkommenden Charidotis ocularis mansueta sehr ähnlich, doch nur etwa halb so groß; sein goldfarbenes Rückenfeld ist durch ein braun

rotes Kreuz in vier Abteilungen getrennt, die als vier Punkte erscheinen.

29. 7673a an Patagonula americana L.

Die ockerfarbenen Eier ähneln sehr denen von Charidotis ocularis, doch ist hier die das Dach bildende Lamelle weniger gewölbt, und statt der Mittellinie sind hier 2, die Oberfläche in 3 fast gleichbreite Längsfelder teilende gerade Rippen vorhanden, welche von einem Dutzend oder mehr Querrillen rechtwinklig geschnitten werden. Dieses elastische Dach, das nur an dem einen Eipol aufsitzt und sich leicht aus seiner horizontalen Lage (ca. 12 mm über dem an der Blattunterseite befindlichen Ei — ich fand 7 Eier -) emporrichten läßt (worauf es die ursprüngliche Lage wieder einnimmt) ragt ein gutes Stück über den andern Eipol hinaus.

Larve und Puppe wurden nicht beobachtet.

Die Imagines haben sehr stark verbreiterte Elytren (und Pronotum), welche dem dorsal in der Mitte etwas scharf emporgewölbten Käfer einen fast kreisrunden Umriß geben. In Färbung. Linienführung (Zeichnung) und Skulptur und namentlich durch die beiden ovalen durchsichtig bernsteinfarbenen freien Stellen in der Mitte der Seiten der Elytren, die fast den Eindruck machen, als seien die Seiten des Käfers hier ausgeschnitten, erinnern diese schönen Tiere lebhaft an die Muster des Schildpatts.

Hemisphaerota crassicornis SPAETH.

30. 7849 an Cocos paraguayensis BARB. RODR.
(Fig. 30a-b, Taf. 9.)

0,7

Die dorsiventral niedergedrückten Eier werden einzeln abgelegt. Sie sind liegend mittels einer gelblichen Substanz, die sich rings um sie herum am Blatte als Fleck abzeichnet, festgekittet (a), von gelber Farbe und nicht ganz regelmäßig ovaler Form, 1,5 mm groß und an der am Blatte haftenden, strukturlosen Seite etwas abgeplattet. Überdeckt werden die Eikapseln von einigen etwa kugelförmigen (!) Kotklumpen von bräunlicher Farbe, die unter sich durch Fäden (von der Klebsubstanz) verbunden sind und durch einen oder mehrere rotbraune Stränge, die längs oder quer etwa über die Mitte der Eier führen (b). In der unbestimmtfarbigen, graugrünen

Umgebung des Blattes sind die derartig, übrigens durch diese Kotkügelchen nie vollständig verdeckten Eier sehr schwer zu finden.

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Der bei dieser Art einen nestartigen Korb darstellende Pygidialanhang ist bekannt. Die mattbraun gefärbten Kotstränge, welche in zahlreichen, konzentrischen Bogen geordnet sind, haben eine relativ sehr beträchtliche Länge (ich maß bis 14 mm); auch hier dienen als Stützgerüst und Grundlage vielleicht hier von nur untergeordneter Bedeutung die an der Gabel festgehaltenen Larvenhäute. Es ist mir bisher nicht geglückt die Larve von Hemisphaerota crassicornis zu beobachten. So oft ich auch diese eigenartigen kotgeflochtenen Körbe, die, wie alle Cassiden puppen, an der Unterlage festgeklebt sind (hier meist in etwas ausgedehnterm Maße), an den Palmenblättern beobachtet habe, so oft fand ich unter ihnen eine Puppe geborgen oder den Käfer schon ausgeflogen. Wo mag wohl die Larve sich aufhalten?

Der kleine, glänzend schwarze Käfer, dessen Elytren kaum verbreitert, dafür aber mit vielen höckerartigen Erhabenheiten bedeckt sind, ähnelt der auf Tecoma Ipe lebenden Charidotis clypeolata in bezug auf Größe und Farbe, ist aber sicherlich, wie dies auch schon die Verschiedenheit der beiden Metamorphosenstadien zu beweisen scheint, kein naher Verwandter.

Wir wollen im Folgenden den Versuch machen, die hier vorgeführten Formen in ein System zu bringen und das Resultat phylogenetisch zu verwerten.

Beginnen wir mit den Larven und dem für die Cassiden typischen Pygidialanhang.

Es dürfte außer Zweifel sein, daß im engsten Zusammenhange mit dem Pygidialanhang die Pygidialgabel steht, ja daß die Möglichkeit überhaupt eines derartigen Anhanges erst durch das Vorhandensein dieser forkenartigen Bildung gegeben ist. Weiter werden wir zu dem Schluß kommen, daß auch die 2. morphologische Eigentümlichkeit der Cassidenlarven, die von mir als Pleuralfortsätze oder -dornen bezeichneten lateralen Fortsätze, einen gewissen Anteil nehmen an der Bildung der am Pygidium befindlichen Anhänge. Bei einigen Formen sind sogar Pleuraldornen und Gabel in bezug auf Form, Größe und Stellung so ähnlich, daß man unschwer die Gabel als das Pleuraldornenpaar des letzten (9.) Segments ansehen könnte;

(z. B. bei Selenis spinifex) und namentlich bei vielen sehr jungen, eben dem Ei entschlüpften Stadien, die manchmal

wie

wir gesehen haben eine von ihren spätern Stadien bemerkenswert verschiedenartige Gestalt haben, ist die Gabel, die sich im wesentlichen nur durch ihre Größe und Stärke vor den Pleuraldornen auszeichnet, in ähnlicher Weise mit Seitenästen besetzt wie diese, welche in diesem jüngsten Stadium eine von der spätern ziemlich abweichende Form haben und weit davon entfernt sind, unter sich gleichartig zu sein, so daß man in ihrer Gesamtheit noch einen Teil ihres Entwicklungsganges überschauen zu können glaubt. Wir werden demnach nicht fehlgehen, wenn wir aus diesen Analogien zwischen Gabel und Pleuraldornen auf eine phylogenetische Verwandtschaft zwischen beiden schließen und annehmen, daß die Gabel sich aus einem Pleuraldornpaare entwickelt habe. Diese wieder dürften in keinem Falle etwa auf borstenartige Emergenzen zurückzuführen sein, wofür vielleicht schon der Larventyp von Selenis spinifex, der, augenscheinlich auf einer phylogenetisch niedrigen Stufe stehend, überhaupt frei von Borsten ist und dessen Pleuralfortsätze keinerlei (borstenähnliche) Seitenäste haben, als Beweis herangezogen werden könnte neben mehreren andern Erscheinungen, die ich unterlassen will hier anzuführen. Vielmehr werden wir genötigt sein, uns die Pleuraldornen - worüber auch eingehende histologische Untersuchungen kaum im Unklaren lassen werden als Teile einer segmentären Verbreiterung, in den meisten Fällen in Verbindung mit borstenähnlichen Seitenästen, vorzustellen, als Ausläufer oder Fortsätze der Segmentplatten (nicht als einfache Anhänge des Integuments!) und aus Gründen, die oben angeführt wurden und denen andere beigesellt werden könnten, wahrscheinlich als Fortsätze der Pleural platten, wozu uns ein besonders schwerwiegendes Beispiel das zwischen Pro- und Metathorax eingezwängte (stets ein Stigma. tragende) Episternum liefert, aus dem auch bei den schwach „bedornten Formen wie Selenis spinifex meist ganz deutlich ein Fortsatz entspringt. Im übrigen ist von einer äußerlich sichtbaren Trennung oft auch zwischen Ventral- und Dorsalplatten - nichts Positives festzustellen, wenn auch bei einigen Formen, namentlich bei der Schild- und psiloten Gruppe (siehe weiter unten), die dort sichtbar werdenden Linien als Trennungslinien zwischen Ober- und Seitenplatten aufgefaßt werden dürften. Aus der Voraussetzung, daß die Pygidialgabel sich aus einem Pleuraldornpaare und logischerweise aus dem des 9. Abdominalsegments entwickelt habe, dürfte

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