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Einleitung.

Bei meinen propädeutischen Arbeiten im Königsberger Zoologischen Museum fand ich u. a. bei der Untersuchung von Schwimmvögeln im Darme verschiedene Echinostomiden. Die Bestimmung derselben bot jedoch nach der vorhandenen Literatur meist erhebliche Schwierigkeiten oder war bei dem Fehlen genauer Beschreibungen und Abbildungen in manchen Fällen unmöglich. Als deshalb mein hochverehrter Lehrer Herr Geheimrat Professor Dr. M. BRAUN mir den Vorschlag machte, die Echinostomiden der Vögel einer Revision zu unterziehen und eine systematische Ordnung derselben vorzunehmen, unterzog ich mich sehr gern dieser dankbaren Arbeit. Herr Geheimrat BRAUN stellte mir hierauf mit liebenswürdiger Zuvorkommenheit das umfangreiche Material aus den Museen zu Berlin (RUDOLPHI'sche Helminthensammlung), Göttingen (Coll. MEHLIS), Greifswald (CREPLINsche Originalexemplare), Königsberg und Wien (BREMSER'sche und NATTERER'sche Helminthensammlung) zur Verfügung. Ebenso wie den Verwaltungen dieser Museen bin ich auch Herrn Geheimrat Professor Dr. M. BRAUN, Herrn Professor Dr. LÜHE und Herrn Generaloberarzt Dr. VON LINSTOW für die Überlassung verschiedener Totalpräparate und Schnittserien zu besonderm Danke verpflichtet.

Frisch gesammeltes Material wurde größtenteils mit kalter Sublimatlösung (unter späterer Nachbehandlung mit Iodalkohol), in einigen wenigen Fällen mit Pikrin-Essigsäure konserviert. Die Untersuchung selbst bestand in der Durchmusterung des Materials an Totalpräparaten nach Aufhellung derselben. In den meisten Fällen mußte eine Streckung der Tiere vorgenommen werden. Zu diesem Zwecke wurden dieselben stufenweise bis zu Wasser heruntergeführt und nach einiger Aufweichung die Aufrollung der Tiere mittels feiner Pinsel versucht; nicht immer war die Streckung zu erreichen. Die Aufhellung selbst wurde nach der Dicke der einzelnen Objekte in verschiedenen Intermedien vorgenommen. Für kleine oder mehr oder minder abgeflachte Tiere genügte zumeist die Überführung in 50% Glycerin-Alkohol. In der überwiegenden Mehrzahl wurde die Aufhellung der Objekte in Kreosot vorgenommen, um trotz der Dicke des oft stark muskulösen Kopfkragens die Anzahl und Anordnung der Kopfstacheln gleichzeitig überblicken und mit Sicherheit feststellen zu können. Auch für die Untersuchung der

innern Organe war die Kreosotaufhellung im allgemeinen wertvoller als die einfache Aufhellung in Glycerin. Bei altem und nur wenig geschmeidigem Material empfahl es sich, die Wasserentziehung genügend langsam und allmählich steigernd vorzunehmen; auch bewährte es sich, die Tiere aus absolutem Alkohol nicht sofort in Kreosot überzuführen, sondern dieselben zuvor eine Mischung von Kreosot und absolutem Alkohol passieren zu lassen. Trotzdem konnte das Kreosot nicht in allen Fällen als aufhellendes Intermedium verwandt werden, indem in einem Falle die Exemplare trotz der größten Vorsicht in reinem Kreosot zerbarsten, während sie sich in Cedernholzöl sehr gut aufhellen ließen. Bei einem Tiere, bei dem die Anzahl und Anordnung der Kopfstacheln an der Umbiegung der Kragenränder nach der Rückenseite selbst in Kreosot nicht mit genügender Sicherheit festzustellen war, konnte eine stärkere Aufhellung in stark verdünnter Kalilauge erreicht werden. Von der Anfertigung von Schnittserien wurde Abstand genommen, da es sich in der Hauptsache um altes Material handelte, viele Arten nur in wenigen Exemplaren vertreten waren und genauere anatomische Untersuchungen der wenigen, mir in genügender Zahl und genügendem Erhaltungszustande vorliegenden Arten die vor allen Dingen hinsichtlich der Muskulatur des Kopfkragens interessante Resultate versprechen würden den Rahmen der von mir beabsichtigten systematischen Revision der Echinostomiden überschritten hätten. Immerhin sei gleich hier betont, daß manche von mir wegen dieser Beschränkungen offen gelassene anatomische Fragen auch noch werden gelöst werden müssen, um zu einem sichern Urteile über die gegenseitigen verwandtschaftlichen Beziehungen der von mir unterschiedenen Gattungen zu gelangen (vgl. hierzu auch den Abschnitt über die Systematik der Echinostomiden).

Zu den nur bei Arten mit zahlreichen Exemplaren vorgenommenen Färbungen der Totalpräparate eignete sich Boraxkarmin und besonders Alaunkarmin ausgezeichnet, soweit es sich um frisches oder gut konserviertes und geschmeidiges Material handelte. Bei schlecht konserviertem, altem und sehr sprödem Material wurde. einigemal eine alkoholische Thioninlösung verwendet. Die Tiere wurden 20-30 Minuten der Einwirkung des Farbstoffes ausgesetzt, dann mindestens 24 Stunden mit 50% Alkohol ausgewaschen. Zu erwähnen ist, daß man bereits gegen Ende der gewünschten Entfärbung die Tiere in höherprozentigen Alkohol überführen muß, da auch hierin eine weitere Farbstoffabgabe stattfindet. Die zuletzt in

Xylol aufzuhellenden Objekte müssen hierauf in Dammarlack eingebettet werden, da auch das Kreosot das Thionin allmählich auflöst und hierdurch die Färbung ungünstig beeinflußt. Auf diese Weise ist es mir gelungen, auch bei alten Exemplaren eine zufriedenstellende Differenzierung zu erreichen.

Bezüglich der Konservierung von Echinostomiden habe ich beobachtet, daß die Fixierung mit Sublimat, wenigstens wenn die Tiere in physiologischer Kochsalzlösung von dem anhaftenden Darmschleime befreit waren, sich nicht bewährt hat, da hierbei vielfach die systematisch so wichtigen Kopfstacheln verloren gegangen waren. Wesentlich besser waren dagegen die mit Pikrin-Essigsäure und sehr gut auch die alten einfach in Alkohol konservierten Objekte, die sich durch Geschmeidigkeit des ganzen Körpers und das fast ausnahmslose Vorhandensein der leicht abfallenden Kopf- und Hautstacheln

auszeichneten.

Die der Arbeit auf Tafeln beigefügten Figuren sind mit dem WINKEL'schen Zeichenapparat für schwache Vergrößerungen von Frl. G. BURDACH unter meiner Aufsicht und nach meinen Angaben angefertigt; sämtliche Textabbildungen habe ich selbst nach den mir vorliegenden Präparaten mit Hilfe des ABBE'schen Zeichenapparats skizziert.

Es ist mir angenehmste Pflicht, allen den Herren, die mir das Zustandekommen der Arbeit ermöglichten, meinen wärmsten Dank auszusprechen. Ganz besondern Dank schulde ich Herrn Geheimrat Professor Dr. M. BRAUN, Direktor des Zoologischen Museums zu Königsberg (Preußen), meinem hochverehrten Lehrer, für die Anregung zur vorliegenden Arbeit und Überlassung reichlichen Materials, für die Erlaubnis zur Benutzung der Museumsbibliothek, seiner reichhaltigen Privatbibliothek und eigner handschriftlicher Aufzeichnungen sowie für stete Anteilnahme und bereitwilligste Unterstützung. Gleichfalls zu Dank verpflichtet bin ich Herrn Professor Dr. LÜHE, 1. Assistent am Königsberger Museum, für die Bereitwilligkeit, mit der mir der reiche Schatz seiner Erfahrungen jederzeit zur Verfügung gestellt wurde.

Allgemeines über die Systematik der Echinostomiden.

Die Trematoden-Gattung Echinostoma wurde von RUDOLPHI (1809) aufgestellt und durch den mit geraden Stacheln besetzten, ventral ausgeschnittenen Kopfkragen charakterisiert (caput discretum, subtus excisum, echinisque rectis cinctum). DUJARDIN und spätere Autoren (MONTICELLI, STOSSICH) zogen zu ihr dann auch noch Arten, deren großer Mundsaugnapf unmittelbar von einem ringförmigen Stachelkranz umgeben ist (die heutigen Gattungen Stephanochasmus, Deropristis, Acanthochasmus n. a); erst Looss (1899) stellte die Gattung Echinostoma in ihrem ursprünglichen Umfange wieder her, indem er gleichzeitig an die Möglichkeit dachte, sie in mehrere Untergattungen aufzulösen. In der Diskussion über die Berechtigung der von Looss in die Systematik der Distomen eingeführten Grundsätze haben dann die Echinostomen eine gewisse Rolle gespielt, indem namentlich LÜHE (1900) die offenbare Einheitlichkeit dieser Gruppe ins Feld führte, zur Stütze der Auffassung, daß Looss bei andern. Distomen in der Bildung zahlreicher Gattungen zu weit gegangen sei. Nachdem sich nun aber inzwischen diese engere Abgrenzung der Arten als so überaus fruchtbar erwiesen hat, mußte sich naturgemäß die Frage erheben, ob dann nicht auch die Gattung Echinostoma einer weitern Aufteilung bedürfe. In der Tat hat denn auch bereits Looss selbst diesbezügliche Andeutungen gemacht. Nachdem er schon anfangs (1899) darauf hingewiesen hatte, daß für Echinost. liliputanum, bei dem er keinen Cirrusbeutel hatte nachweisen können, vielleicht eine besondere Untergattung würde gebildet werden müssen, betont er später (1901), daß in der eigentümlichen Ausbildung des Kopfkragens bei Echinost. bilobum, den auch Echinost. ramosum besitze, „das Merkmal einer besondern Gruppe innerhalb der heutigen Gattung Echinostomum, d. h. einer Untergattung derselben zu erblicken" sei. Bald darauf (1902) hat er diese Vermutung, daß die Gattung Echinostomum einer Aufteilung bedürfe, noch schärfer präzisiert, indem er jetzt statt von Untergattungen von selbständigen Gattungen spricht und speziell Echinost. liliputanum, welches bestimmt keinen Cirrusbeutel besitze, als Vertreter einer besondern Gattung in Anspruch nimmt. ODHNER (1902) ist derselben Auffassung und meint, daß auch für Echinost. bilobum nicht nur eine Untergattung, sondern eine Gattung zu schaffen und daß das Gleiche auch für Echin. ferox sowie für Echin. asperum notwendig sei. Den

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