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Fig. V1.

Kopfkragen von Echinochasmus euryporus (Lss. 1896 nec 1899) aus
Milvus korschun (GMEL.). 150: 1.

gesonderten Eckstacheln). Die Anzahl der Stacheln beträgt wie bei Echinoch. coaxatus 24. Ihre Form ist kegelförmig, nach dem freien Ende zu verjüngt, am Ende selbt aber stumpf abgerundet. Der jederseits neben der breiten dorsalen Unterbrechung stehende Stachel ist 0,045 mm lang und an seiner Basis 0,014 mm breit. Nach der Ventralfläche zu werden die Stacheln nur unerheblich größer der 9. Stachel (von der dorsalen Lücke aus gerechnet, ist 0,05 mm lang, der letzte Stachel in dem ventralen Ecklappen endlich erreicht eine Länge von 0,054 mm bei einer Basalbreite von 0,018 mm. Weiter kann noch angeführt werden, daß die Haut des Vorderkörpers mit kräftigen, schlanken Stacheln durchsetzt ist (Länge derselben nahe dem Vorderende 0,023 mm) und daß die Eier 0,09-0,099 0,055 bis 0,06 mm groß und mit sehr dünner durchsichtiger Schale versehen sind.

Bietet der hier charakterisierte Kopfkragen einerseits durch seine große Übereinstimmung mit den von Ihnen untersuchten Echinochasmus-Arten eine willkommene Bestätigung unserer Anschauungen über die Systematik der Echinostomiden, so ist er andererseits auch noch insofern von Bedeutung, weil er lehrt, daß in Ägypten 2 verschiedene Echinochasmus-Arten vorkommen. Das einzige Originalexemplar von Echinochasmus euryporus (Lss., 1896) aus Milvus parasiticus hatte keine Stacheln mehr auf seinem Kopfkragen, läßt also einen Vergleich nicht zu. Die größern (3-4 mm) langen Echinostomen aus Ardea cinerea, welche Looss 1899, freilich nur mit Vorbehalt, mit jener früher beschriebenen Art identifizierte, sind da

dagegen sicher mit der mir jetzt vorliegenden Art nicht identisch. Besitzen sie doch nur 22 Stacheln auf dem Kopfkragen, die länger und dünner sind als bei den Parasiten von Milvus korschun (GMEL.) [= Milvus ater autt.] (Länge 0,065 mm, Dicke an der Basis nur 0,011 mm). Auch sind die Eier der Reiherparasiten wesentlich kleiner (0,067: 0,042 mm), während die Eier des ersten Originalexemplares von Echinochasmus euryporus (Lss.) mit 0,07-0,08 : 0,04 bis 0,05 mm zwar immer noch hinter den jetzt von mir gefundenen Maßen zurückstehen, ihnen aber doch immerhin etwas näher kommen.

Seinen Vorbehalt bei der Identifizierung der Reiherparasiten mit dem Echinostomum euryporum des Schmarotzermilans hatte Looss (1899, p. 687) unter ausdrücklicher Außerachtlassung der Differenzen in der Körpergröße darauf gestützt, daß die Würmer aus Ardea einen deutlichen Cirrusbeutel mit kurzem, muskulösem Cirrus zweifellos erkennen ließen, wogegen er eine solche Bildung bei dem Exemplar aus Milvus parasiticus mit Gewißheit nicht feststellen konnte. Auch ich habe jetzt bei dem mir vorliegenden Exemplar aus Milvus ater, welches eine geräumige zweiteilige Samenblase (ähnlich den beiden Abbildungen von Looss 1896, tab. 9, fig. 93 und 1899, tab. 25, fig. 16) besitzt, einen deutlichen Cirrusbeutel und einen muskulösen Cirrus nicht sicher erkennen können.

Hierdurch werde ich in der Auffassung bestärkt, daß die mir vorliegende Form mit dem ursprünglichen Echinostomum euryporum Lss. 1896 identisch ist, an welches auch schon ihre Körpergröße sowie ihr Vorkommen in einem ähnlichen Wirt erinnert. Das abweichende Echinostomum euryporum Lss. 1899 aus Ardea cinera muß dann einen neuen Namen erhalten, und ich schlage als solchen mit Rücksicht auf die im Vergleich zu den andern Echinochasmus-Arten geringere Stachelanzahl Echinochasmus (?) oligacanthus n. sp. vor. Die Zugehörigkeit dieser Art zur Gattung Echinochasmus bleibt zwar sehr wahrscheinlich, bedarf aber zum sichern Nachweise noch einer Aufklärung über die Anordnung der Stacheln des Kopfkragens, die nach Looss (1899) „auf dem Rücken nicht oder wenigstens nicht auffallend unterbrochen" sein sollen, und über das Vorhandensein oder Fehlen einer Hautbestachelung, die Looss in seiner Abbildung nicht zeichnet, obwohl er die Art mit dem bestachelten Echinochasmus euryporus identifizierte. Wünschenswert ist auch noch eine genauere vergleichende Untersuchung der Begattungsorgane der verschiedenen Echinochasmus - Arten an der Hand eines bessern Materiales."

1892.

1899.

3. Echinochasmus beleocephalus (v. LINST. 1873).

(Taf. 13, Fig. 37.)

Distomum beleocephalum, v. LINSTOW, Einige Dist. u. Bemerk. üb. d. weibl. Sexualorg. d. Trem., in: Arch. Naturg., Jg. 39, Bd. 1, 1873, p. 104, tab. 5, fig. 2.

Echinostomum beleocephalum, STOSSICH, I Dist. degl. ucc., in: Boll. Soc. adriat. Sc. nat. Trieste, Vol. 13, Ps. 2, p. 27, No. 48. Echinostoma beleocephalum, STOSSICH, La sez. degl. Echinost., ibid., Vol. 19, 1899, p. 14, No. 24.

1909. Distomum beleocephalum, DIETZ, Die Echinostomiden d. Vögel, in: Zool. Anz., Vol. 34, No. 6, p. 188.

1909. Echinochasmus beleocephalus, DIETZ, Die Echinostomiden d. Vögel, Inaug.-Diss., Königsberg 1909, p. 23.

Mit Echinochasmus coaxatus hat auch Distomum beleocephalum V. LINST. eine bemerkenswerte Ähnlichkeit. Die vorliegenden Exemplare sind freilich noch nicht geschlechtsreif, so daß ich die Art vorläufig nur mit Vorbehalt zur Gattung Echinochasmus stellen kann.

Die Originalexemplare dieser Art wurden mir gütigst von Herrn Generaloberarzt Dr. v. LINSTOw zur Verfügung gestellt. Die von ihm im Darm von Ardea cinerea gesammelten Exemplare besitzen eine Länge bis 0,72 mm und eine Breite bis 0,31 mm. Der Körper besitzt bei mäßig kontrahierten Exemplaren länglich ovale Gestalt und trägt an seinem ventralen Vorderende den nierenförmigen (0,17 mm breiten) Kopfkragen (Textfig. W1). Dieser ist bei einem der 3 Exemplare noch mit 24 leicht konischen Stacheln besetzt, die alle gleichgroß sind (0,0335 mm lang und 0,0072 mm breit). Wie bei Echinochasmus coaxatus stehen die Stacheln der Rückenfläche und der Seitenränder des Kopfkragens in einer einzigen dorsal über dem Mundsaugnapf unterbrochenen Reihe, und nehmen beiderseits in den ventralen Ecklappen die letzten 3 Stacheln eine gewisse Sonderstellung ein, indem von ihnen nur der mittlere in einer Reihe mit den Randstacheln steht, der letzte und drittletzte dagegen ein wenig mehr nach hinten (aboral) gerückt ist. Inwieweit hierbei Kontraktionsverhältnisse eine Rolle spielen, muß bei dem Vorliegen nur eines Exemplares mit erhaltenen Kopfstacheln dahingestellt bleiben. Die Körperoberfläche ist in ihrer vordern Hälfte mit einer sehr feinen Hautbestachelung besetzt, die sich bis zur Höhe des Bauchsaugnapfes verfolgen läßt.

Zool. Jahrb., Supplement XII.

27

Fig. W1.

Kopfkragen von Echinochasmus beleocephalus (v. LINST.). 258:1.

Der Mundsaugnapf ist fast terminal gelegen, von kreisförmiger Gestalt (0,036 mm im Durchmesser) und etwas vorspringend. Auf ihn folgt nach hinten ein 0,068-0,081 mm langer Präpharynx. Der Pharynx besitzt rundliche Gestalt mit einem Durchmesser von 0,05-0,06 mm, die Dicke seiner Wandung beträgt 0,026-0,028 mm.

Der 0,10-0,12 mm lange Ösophagus gabelt sich dicht vor der Genitalöffnung in die beiden Darmschenkel, welche seitlich um den Bauchsaugnapf herumziehen und bis ins hintere Körperende verlaufen. Der Bauchsaugnapf ist auffällig weit hinten gelegen, vermutlich infolge der mangelnden Reife der Tiere, da die weitere Entwicklung der Genitalorgane ein stärkeres Auswachsen des Hinterkörpers zur Folge haben dürfte; er besitzt kreisförmige Gestalt (0,12-0,13 mm im Durchmesser) mit querovaler Öffnung (0,0648 mm breit). Die Entfernung der Zentren der Saugnäpfe mißt 0,369 mm, also mehr wie die halbe Körperlänge. Der Abstand zwischen dem Hinterrand des Bauchsaugnapfes bis zum Körperende beträgt 0,23 mm. In diesem liegen in der Mittellinie des Tieres, dicht hintereinander die beiden unregelmäßig querovalen Hoden, mit einem Durchmesser von 0,102-0,1088: 0,054-0,061 mm. Etwas vor dem vordern Hoden liegt in der rechten Körperseite der nur erst kleine, kuglige (0,04 mm) Keimstock.

Die Dotterstöcke, die bei einem Exemplar bereits entwickelt sind, bestehen aus unregelmäßig zerstreuten Follikeln, die in den

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