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stück, das auf der konkaven Seite 3, auf der konvexen Seite ca. 5 Borsten trägt, daneben noch einige kurze Härchen. Auch die dem Corpus zugewandte Seite trägt eine einzelne Borste. Dieser Fortsatz ist dem sogenannten beweglichen Finger am Corpus des Haftapparats anderer Aphanipteren homolog. Zwischen dem in der Ruhelage dem Unterrande des Corpus ungefähr parallel laufenden 1. Fortsatz (Pr1) und dem Oberrande befindet sich ein 2. Fortsatz (Pr,), der sich mit seiner Basis in eine Aushöhlung des Oberrandcondylus (G) einschmiegt. Er trägt an seinem abgestumpften Ende 2 Borsten und zeigt am Unterrande 3 Vorwölbungen, von denen die erste, von der Basis aus gerechnet, nach innen, die beiden andern nach außen über den Oberrand des ersten Fortsatzes übergreifen (cf. Fig. C1). Dieses Übergreifen findet jedoch nur statt, wenn die beiden Fortsätze, die gegeneinander etwas beweglich sind, sich gegenseitig möglichst genähert haben. Der zwischen dem Gelenkkopf (G) und der Basis der Fortsätze frei bleibende Raum ist von einer Membran überzogen, die sich an die Chitinteile ansetzt und an dem durch ein bezeichneten Punkte in die Penistasche fortsetzt. Innerhalb des durch diese Membran und die Chitinaußenwand des Corpus geschaffenen Hohlraumes ziehen die Sehnen jener Muskeln ins Körperinnere, die den ganzen Apparat und seine Teile beim Begattungsakte bewegen.

Archaeopsylla erinacei (LEACH), die sich in systematischer Hinsicht näher an Ctenocephalus anschließt, zeigt einen sehr merkwürdig spezialisierten Haftapparat (Fig. D1, E, F). Auch hier sehen wir das Corpus (C) mächtig entwickelt, sein Unterrand ist jedoch in einen lang gefranzten Lappen ausgezogen. Daß dieser Lappen eine Neuerwerbung ist, kann man an der auf der Innenseite verlaufenden Borstenreihe (Fig. E1, F1 S) ersehen, die den frühern Rand des Corpus anzeigt. Der mit zahlreichen Borsten besetzte Oberrand ist mit dem eigentlichen 9. Tergit wie bei Pulex irritans durch eine Gelenkung verbunden (Fig. F1 G), der bei Pulex stark entwickelte 1. Fortsatz ist hier jedoch zu einem unbedeutenden Höcker (Fig. E1, F1 Pr1) zusammengeschrumpft, der eine Anzahl (10) unregelmäßig zerstreuter kurzer Borsten trägt. Zwar finden wir auch hier eine Membran zwischen der Ansatzstelle des Processus und dem obern Gelenke (G) des Corpus ausgespannt, der 2. Processus ist jedoch an der ursprünglichen Stelle nicht vorhanden, wenn man nicht einen Anhang (Fig. F1 Pr2), der zwischen dem Corpuslappen und dem 1. Fortsatz hervorragt, als diesen 2. Processus deuten will. Wie

aus Fig. E1 zu ersehen ist, geht von der Manubriumbasis ein Vorsprung aus, der sich mit dem entsprechenden Vorsprung des andern Manubriums vereinigt und, um einen in der Morphologie der Lepidopteren gebräuchlichen Ausdruck anzuwenden, den Ductus superior für den Penis bildet. Die Stelle, wo sich die Membran der Penistasche an der Innenseite der Manubriumbasis ansetzt, ist auch hier

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Ansicht

Archaeopsylla erinacei (LEACH). . Derselbe Genitalapparat wie vor.
des rechten Corpus von innen (der distale Teil nicht dargestellt). 300: 1.
Buchstaben wie bei Fig. E1.

zu erkennen (Fig. F1 *). Das 9. Sternit ist sehr einfach gebaut (Fig. D1 IXv) und jederseits nicht wie bei Pulex zu den langen, an der Manubrium basis seitlich angehefteten Schenkeln ausgezogen. Das vorspringende Endstück ist gespalten und jeder der Teile mit einer Anzahl (ca. 10) kürzerer und längerer, wenig auffallender Borsten besetzt. In der Literatur existiert zwar eine Abbildung des männlichen Genitalapparats von Archaeopsylla erinacei, nämlich bei

KOHAUT (8, tab. 4, fig. 5), sie ist jedoch sehr ungenau und den lappigen Anhang hat KOHAUT überhaupt nicht gesehen.

Vergleichen wir nun mit dem Genitalapparat dieser möglichst different gewählten Vertreter der Pulicidae den Genitalapparat von Spilopsyllus cuniculi (DALE) (= leporis auct.), so ist die Verwandtschaft eine sofort ins Auge fallende. Und zwar gehört Sp. cuniculi in die Nähe von Pulex, wie sich aus der Gegenüberstellung der Figg. C1 u. J1 ergibt. Die Sinnesplatte zeigt am Hinterrande des 9. Tergits sowohl bei Pulex wie bei Spilopsyllus jederseits 3 Borsten, der Vorderrand des 9. Tergits ist bei Pulex schwach, bei Spilopsyllus stärker, bei Archaeopsylla (auch bei Ctenocephalus) sehr stark vorgezogen. Die Form des Manubriums ist bei Spilopsyllus und Pulex

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Spilopsyllus cuniculi (DALE). . Herkunft wie bei Fig. Z. Genitalapparat,

seitliche Ansicht. 250:1.

Buchstaben wie bei Fig. B1.

sehr ähnlich. Die größte Ähnlichkeit liegt jedoch im Bau des Corpus, das hier bei beiden als mächtige Platte entwickelt ist, die am Oberrande zahlreiche Borsten trägt. Der Hinterwinkel zeigt bei Spilopsyllus auf der Innenseite 1 oder 2 kurze, kräftige, schwarzbraune Chitindorne. Bei beiden Arten zieht auf der Außenseite des Corpus ein mehr oder weniger geschwungener, stärker chitinisierter Streif hin, der wegen seiner Unbedeutendheit gerade am sichersten die Verwandtschaft angibt. Abweichend ist bei Spilopsyllus der Unterrand gestaltet, der dreieckig vorspringt und 2 lange Borsten trägt. Der Oberrand des Corpus entsendet an seiner Verbindungsstelle mit dem 9. Tergit ebenso wie bei Pulex einen Gelenkfortsatz (Fig. J1 G), der nur etwas anders gestaltet ist. Ihm gegenüber erhebt sich am Unterrande, genau wie bei Pulex, ein Vorsprung. Die beiden Fortsätze auf der Innenseite des Corpus, die wir bei Archaeopsllya bis zur Unkenntlichkeit verändert antrafen, sind hier den Fortsätzen bei Pulex verblüffend ähnlich. Processus 1 (Fig. J1 Pr1) ist ebenso wie dort nach oben gekrümmt, an seinem konvexen Hinterrande mit Borsten (ca. 5) besetzt und trägt außerdem auf seiner Innenseite, Außenseite und dem Vorderrande je 1-2 Borsten. Der basale Teil des Fortsatzes ist abweichend zu einem nach oben gerichteten, mit einer einzelnen kurzen Borste versehenen Vorsprung ausgezogen, an den sich die zwischen der Basis des 2. Processus, dem Gelenkfortsatz des Corpusoberrandes (G) und dem Vorsprung des Unterrandes ausgespannte, schon bei Pulex erwähnte Membran ausspannt. Die Stelle, wo diese Membran an der Manubriumbasis in die Penistasche übergeht, ist auch hier zu erkennen (Fig. J1*). Der 2. Processus (Pr2) lagert sich ebenfalls dem Gelenkfortsatz des Corpusoberrandes an, hat eine ähnliche Gestalt wie bei Puler, die abgestumpfte Spitze ist wie dort mit 2 Borsten versehen, die Basis zeigt jedoch einen starken obern Gelenk- oder Muskelfortsatz, und von den 3 bei Pulex erwähnten Vorwölbungen der Unter- oder Hinterseite ist nur die letzte entwickelt und ziemlich stark vorgezogen. Auch liegt die Spitze des 2. Processus nicht lateral von der Spitze des 1. (sie kreuzen sich nämlich beide apical), sondern medial. Auch sind die beiden Fortsätze im Verhältnis zur Größe des Corpus viel kleiner als bei Pulex. Das 9. Sternit (Fig. H1 isoliert, Fig. G1 IXC) zeigt wohlausgebildete Schenkel, die am Hinterrande jederseits einen vorspringenden dreieckigen Zahn tragen, und einen tief eingeschnittenen, mit spärlichen, nach innen gerichteten Borsten besetzten medianen Fortsatz. Wenn also ROTHSCHILD u. JORDAN (7,

Fig. H'.

Spilopsyllus cuniculi (DALE). . Exemplar wie vor. 9. Sternit isoliert und ausgebreitet, ventral gesehen. 113:1.

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Fig. J1.

Spilopsyllus cuniculi (DALE). . Derselbe Genitalapparat wie in Fig. G1. Ansicht des rechten Corpus von innen (der distale Teil nicht dargestellt). 450:1. Buchstaben wie bei Fig. B1.

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